Islamische Fundamentalistinnen sind keine geeigneten Kooperationspartnerinnen für ein öffentlich gefördertes Museum
Brief an Prof. Matthias Wagner K, Leiter des Frankfurter "Museum Angewandte Kunst"
An diesem Wochenende findet im Frankfurter "Museum Angewandte Kunst" das "Contemporary Muslim Fashion Forum" im Rahmen des Begleitprogramms zur gleichnamigen Ausstellung statt.Ein Blick auf das Programm des Forums und die Mitwirkenden, verriet mir, dass nahezu alle Beteiligten sich im Umfeld des Geflechts der Muslimbruderschaft bewegen.
Darüber habe ich Prof. Matthias Wagner K informiert:
Sehr geehrter Prof. Matthias Wagner K.,
mein Name ist Birgit Gärtner,
ich lebe in Hamburg, arbeite als Journalistin und gehöre zu den
Unterzeichnerinnen des Protestbriefs gegen die Ausstellung „Contemporary Muslim
Fashion“. Seit mehreren Jahren recherchiere ich fundamental-islamische
Strömungen und Netzwerke. Deshalb gestatten Sie mir bitte, auf das politische
Umfeld hinzuweisen, in dem die Mitwirkenden am „Contemporary Modest Fashion
Forum“ sich bewegen. Denn bei einem Blick auf das Programm und die Akteurinnen
musste ich mit Entsetzen feststellen, dass so gut wie alle angekündigten
Mitwirkenden sich im Umfeld des Geflechts der Muslimbruderschaft bewegen.
In der mit öffentlichen Geldern
geförderten Ausstellung spielt die Kritik an der Verschleierung nicht nur eine
untergeordnete, sie spielt gar keine Rolle.
So gerät die Ausstellung zur reinen Propagandashow des fundamentalen
Islams und dessen Protagonistinnen.
Im Folgenden werde ich Ihnen
erläutern, wie ich zu dieser Ansicht gelangte. Die Ausführungen sind etwas
umfangreicher. Es tut mir leid, dass ich sie mit langatmigen Erläuterungen
belästigen muss, aber bedauerlicherweise kann ich weder Ihnen noch mir
ersparen, sich mit dem islamischen Fundamentalismus auseinanderzusetzen.
Für weitere Informationen zu den
im Folgenden geschilderten Netzwerken stehe ich Ihnen gern zur Verfügung.
Mit freundlichem Gruß
Birgit Gärtner, Journalistin,
Hamburg
Vorweg: Die Muslimbruderschaft
(MB) ist kein eigetragener Verein, dem Mitglieder beitreten und einen
Mitgliedsausweis bekommen, sondern eine weltumspannende politische Bewegung,
die sowohl terroristisch, militärisch als auch – in Deutschland z. B. –
legalistisch agiert. D.h., sie favorisiert den Marsch durch die Institutionen
und legen den Schwerpunkt auf gute Vernetzung mit AkteurInnen der
Zivilgesellschaft, der Politik, der Wirtschaft, der Medien, der Justiz, der Wissenschaft und der Kultur. Der
Muslimbruderschaft wird in Deutschland die“ Islamische Gemeinschaft Deutschland“
(IGD), seit kurzem „Deutsche Muslimische Gemeinschaft“ (DMG) zugerechnet. Die
DMG ist eine der einflussreichsten Mitgliedsorganisationen des „Zentralrats der
Muslime in Deutschland“ (ZMD). Experten gehen davon aus, dass die Mehrzahl der
Mitgliedsorganisationen des ZMDs dem Geflecht der Muslimbruderschaft zuzuordnen sind.
Das türkische Pendant zur
Muslimbruderschaft ist die Organisation „Millî Görüş“. In Deutschland „Islamische
Gemeinschaft Millî Görüş“ (IGMG), die jedoch den Eindruck zu erwecken versucht,
eigenständig, ohne Anbindung an die türkische Organisation zu agieren. Millî
Görüş
und die Muslimbruderschaft sind in Deutschland im wahrsten Sinne des Wortes
verschwägert (in familiärer Hinsicht).
Der türkische Präsident Recep Tayyip
Erdoǧan gilt als eine der führenden Persönlichkeiten im internationalen Netzwerk
der Muslimbruderschaft. Insofern ist auch DITIB, die Religionsanstalt, deren
deutscher Zweig der türkischen Religionsbehörde untersteht und diese wiederum
der türkischen Regierung, diesem Geflecht zuzuordnen. Im Januar wurde die
kürzlich von Erdoǧan persönlich eingeweihte DITIB-Zentralmoschee in
Köln-Ehrenfeld offiziell, wenn auch nicht öffentlich, in das weltweite Netzwerk
der Muslimbruderschaft eingepflegt.
Das Bundeskriminalamt schätzt den
legalistischen islamischen Fundamentalismus, der u.a. durch die oben genannten
Organisationen, deren Akteuren und Protagonistinnen, repräsentiert wird, für
unsere Gesellschaft als gefährlicher ein als den terroristischen. Markenzeichen
dieses Spektrums ist der Hijab; Markenzeichen und Trophäe zugleich.
Unter den Akteurinnen des Forums
befinden sich drei Musliminnen, die als Autorin des Millî
Görüş
nahen Internetportals „Islamiq.de“ zu finden sind. Dort bekommt auch der
Prediger Ferid Heider, Imam der unter Verfassungsschutz stehenden
muslimbruder-nahen Teiba-Moschee in Berlin, ein Forum.
Auf dem Portal versucht z. B. Yasmin
M´Barek die Bedeutung des Ramadans zu erläutern. Sie beschreibt die Fastenzeit
als heilige Zeit, eine Zeit der Konzentration auf sich selbst, auf
Spiritualität, in der Aktivitäten so weit runter gefahren werden, dass der
Körper mit den harten Vorgaben der Fastenzeit fertig werden kann. Ihr Ansinnen
ist es, den Lesenden nahe zu bringen, dass nicht nur das Fasten an sich,
sondern die dazu notwendige Umstellung des Tagesablaufs von der Gesellschaft
toleriert werden müsse.
Sehen sie, Herr Prof. Wagner K., damit
sind wir schon beim eigentlichen Problem: Wir leben in keiner Gesellschaft,
die sich der Religiosität unterordnet,
sondern Religion, auch Religionsausübung, muss der Gesellschaft, in unserem
Fall der Arbeitsgesellschaft, angepasst werden. Wir können unser Arbeitspensum
nicht so weit runter fahren, dass der Körper mit der Belastung durch das Fasten
zurechtkommt, Prüfungsphasen werden
nicht nach einem religiösen Kalender ausgerichtet, etc. Dasselbe gilt für
Gebetszeiten, ebenfalls eine heilige Pflicht im Islam. Die Räder in
Industriebetrieben stehen nicht zwischen Sonnenauf- und -untergang fünf Mal
still, damit Gläubige ihr Gebet verrichten können, der öffentliche
Personennahverkehr wird nicht zum Fastenbrechen eine Stunde lang lahm gelegt.
Um gläubigen Musliminnen und Muslimen
ein rechtgeleitetes Leben zu ermöglichen, müssten wir unsere Gesellschaft
komplett umkrempeln. Das zumindest für den muslimischen Teil der Bevölkerung zu
akzeptieren und realisierbar zu machen, ist (zunächst) Anliegen des
legalistischen Fundamentalismus und Autorinnen wie Yasmin M´Barek.
Wir sollten lernen, diese Botschaften
zu verstehen. Und weiterzudenken.
Zwei der Akteurinnen bei Forum sind
Aktive der „Datteltäter“, die Moderatorin engagiert sich bei den „Neuen
Deutschen Medienmachern“(NDM).
Die NDM sind die Vorfeldorganisation
der „Neuen Deutschen Organisationen“, einem von der Muslimbruderschaft
infiltrierten Netzwerk, in das u.a. die „Muslimische Jugend Deutschlands“,
Experten zufolge die Jugendorganisation der Muslimbruderschaft, eingebunden
ist, ferner die „Datteltäter“, JUMA – jung, muslimisch, aktiv, eine
Organisation junger, frommer Musliminnen und Muslime, die sich nach dem
Freitagsgebet benannt haben. Zwischen den „Datteltätern“ und JUMA gibt es sehr
enge Berührungspunkte, und wiederum zum Umfeld der Muslimbruderschaft, wie ich
noch erläutern werde. Zu dem Netzwerk zählt auch das „Aktionsbündnis
Muslimischer Frauen“, in dem von Fereshta Ludin bis Fatima Özoǧuz so einige
Propagandistinnen des fundamentalen Islams anzutreffen sind.
Tasrim Baghdadi kommt offenbar aus dem
Umfeld des „Münchner Forum Islam“ (MFI), ursprünglich von Millî
Görüş
gegründet, inzwischen aber davon getrennt. Das MFI wurde bislang von Katar
finanziert, dem ökonomischen Mutterland der Muslimbruderschaft. Zur Finanzierung
eines ambitionierten Moschee-Projekts hofft der Verein u.a. auf Oman. Was
glauben Sie, Herr Prof. Wagner K., warum hat ein Schariastaat wie Oman
Interesse an der Finanzierung einer Moschee in München? Und umgekehrt: Warum
wendet sich ein Moscheeverein in München an einen Schariastaat, um ein
30-Mio.-Moschee-Projekt zu realisieren?
Bezeichnend für dieses Geflecht
ist es, immer mehr und sehr verschiedene Gruppierungen und Untergruppierungen
zu gründen, so dass schließlich niemand mehr durchblickt, wer wer ist und wer
hinter welcher Absicht steckt. So ist z. B. der „Inssan e.V.“, der so akribisch
versucht, das Berliner Neutralitätsgesetz zu kippen, der MB zuzurechnen.
Fereshta Ludin, die erste Muslimin, die versuchte, das Tragen des Hijabs im
Staatsdienst einzuklagen, war früher im Vorstand der „Muslimischen Jugend in
Deutschland e.V.“. Nachdem sie zunächst mit ihrer Klage scheiterte, fand sie
eine Anstellung als Lehrerin in einer Privatschule in Berlin, die von der IGM
betrieben wird. Finanziert wurde ihre Klage vom ZMD.
Zu diesem nationalen Geflecht der MB gehören neben der MB-Jugendorganisation auch „JUMA – jung, muslimisch, aktiv“, eine Organisation, die von der Berliner Staatssekretärin Sawsan Chebli gegründet wurde während ihrer Amtszeit als stellvertretende Sprecherin des Auswärtigen Amtes unter Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD). JUMA vereinigt AnhängerInnen der MB, der IGMG und DITIB, junge Aktive, angehende AkademikerInnen, mit eindeutigem Bezug zum fundamentalen Islam. Das belegt schon der Eigenname, Juma ist das für gläubige männliche Mulime vorgeschriebene in der Moschee zu verrichtende Freitagsgebet. Aus dieser Vorschrift wird u.a. abgeleitet, warum Frauen nicht in die Moscheen dürfen: um den Männern nicht den Platz wegzunehmen. So ist es denn auch keine Überraschung, dass Sawsan Chebli zufolge 90%der JUMA-Aktivistinnen den Hijab tragen.
Zu diesem nationalen Geflecht der MB gehören neben der MB-Jugendorganisation auch „JUMA – jung, muslimisch, aktiv“, eine Organisation, die von der Berliner Staatssekretärin Sawsan Chebli gegründet wurde während ihrer Amtszeit als stellvertretende Sprecherin des Auswärtigen Amtes unter Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD). JUMA vereinigt AnhängerInnen der MB, der IGMG und DITIB, junge Aktive, angehende AkademikerInnen, mit eindeutigem Bezug zum fundamentalen Islam. Das belegt schon der Eigenname, Juma ist das für gläubige männliche Mulime vorgeschriebene in der Moschee zu verrichtende Freitagsgebet. Aus dieser Vorschrift wird u.a. abgeleitet, warum Frauen nicht in die Moscheen dürfen: um den Männern nicht den Platz wegzunehmen. So ist es denn auch keine Überraschung, dass Sawsan Chebli zufolge 90%der JUMA-Aktivistinnen den Hijab tragen.
Zu den Aktiven von JUMA gehört u.a. Younes Al-Amira,
der als Comedian „Dattelträger“ auftrat, bzw. als Gruppe „Datteltäter“, ein
Youtube-Projekt, welches „ein Teil des Jungen Webangebotes ´funk` des ARD und
ZDF ist“ und 2017 mit dem Grimme-Online-Award ausgezeichnet wurde.
Younes Al-Amayra schrieb am 3. Juni 2010 auf seiner Facebook-Seite über Erdoǧan: „Ganz ehrlich, ich liebe diesen Mann!!!“ in Bezug auf eine Rede Erdoǧans beim Weltwirtschaftsforums Davos.
Ebenso in Bezug auf Erdoǧan teilt er einen Artikel des Blogs „Deutsch-Türkische-Zeitung“ mit der Überschrift „Halt‘s Maul Deutschland! Wer ist hier der Diktator?“ (21. Mai 2014)
Er verlinkte ein Video mit dem Titel „Islamfeindlichkeit“, in welchem die frühere Bundesministerin Kristina Schröder „als erste Frau als Führerin“ stigmatisiert wird, weil sie neben Fremdenfeindlichkeit genauso „Deutschfeindlichkeit“ beklagt hat. Er empfahl Veranstaltungen mit dem Islamisten Ferid Heider, unterstützte die Organisation „Islamic Relief“, eine caritative Organisation er Muslimbruderschaft, der vorgeworfen wird, die terroristischen Aktivitäten der HAMAS finanziell zu unterstützen. „Israelkritische“ Beiträge von z.B. „Free Palestine“ runden das Bild auf seinem Facebook-Profil ab.
Der Mann mit diesem fragwürdigen Weltbild arbeitet als „Deradikalisierungstrainer für das Violence-Prevention-Network“, das u.a. vom Familien-, dem Innen- und dem Justizministerium, dem Bundesprogramm „Demokratie leben“, verschiedenen Behörden auf Landesebene, der Robert-Bosch-Stiftung sowie der Bundeszentrale für politische Bildung gefördert wird.
Younes Al-Amayra schrieb am 3. Juni 2010 auf seiner Facebook-Seite über Erdoǧan: „Ganz ehrlich, ich liebe diesen Mann!!!“ in Bezug auf eine Rede Erdoǧans beim Weltwirtschaftsforums Davos.
Ebenso in Bezug auf Erdoǧan teilt er einen Artikel des Blogs „Deutsch-Türkische-Zeitung“ mit der Überschrift „Halt‘s Maul Deutschland! Wer ist hier der Diktator?“ (21. Mai 2014)
Er verlinkte ein Video mit dem Titel „Islamfeindlichkeit“, in welchem die frühere Bundesministerin Kristina Schröder „als erste Frau als Führerin“ stigmatisiert wird, weil sie neben Fremdenfeindlichkeit genauso „Deutschfeindlichkeit“ beklagt hat. Er empfahl Veranstaltungen mit dem Islamisten Ferid Heider, unterstützte die Organisation „Islamic Relief“, eine caritative Organisation er Muslimbruderschaft, der vorgeworfen wird, die terroristischen Aktivitäten der HAMAS finanziell zu unterstützen. „Israelkritische“ Beiträge von z.B. „Free Palestine“ runden das Bild auf seinem Facebook-Profil ab.
Der Mann mit diesem fragwürdigen Weltbild arbeitet als „Deradikalisierungstrainer für das Violence-Prevention-Network“, das u.a. vom Familien-, dem Innen- und dem Justizministerium, dem Bundesprogramm „Demokratie leben“, verschiedenen Behörden auf Landesebene, der Robert-Bosch-Stiftung sowie der Bundeszentrale für politische Bildung gefördert wird.
Eine JUMA-Aktivistin posierte mit einem Gewehr vor dem
Holocaust-Mahnmal in Berlin. Dafür soll sie sich später entschuldigt haben, es
sagt aber viel aus über die Ideenwelt derer, die sich im Umfeld der Farah
Bouamar und Nemi El-Hassan bewegen:
Zu den „Datteltätern“ gehört
auch die Comedian Gülcan, die 2018 das Kulturprogramm des alljährlich vom
„Kreis Düsseldorfer Muslime“ (KDDM)ausgetragenen Fußballcups bestritt. Auch der
KDDM ist dem Spektrum der Muslimbruderschaft zuzurechnen, bei diesem Turnier
werden Spenden für „Islamic Relief“ eingeworben. U.a. durch die Versteigerung
von handsignierten Trikots von Mesut Özil, der gelegentlich auch die
Schirmherrschaft für das Fußballturnier übernahm.
Die Beteiligten an dem Forum
sind ein Kreis fundamentalistischer Aktivistinnen, die akribisch daran arbeiten,
diese Gesellschaft nach ihren Vorstellungen zu designen. Dabei sollten
Kulturbetriebe sie meiner Ansicht nach nicht unterstützen.
Mir ist schlecht, nachdem ich diesen Beitrag gelesen habe. Der blanke Horror!
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