Eine große Wunde der Geschichte der Menschheit



Gegen die am Donnerstag beginnende Ausstellung "Contemporary Muslim Fashion" im Frankfurter Museum Angewandte Kunst regt sich vielfältiger Protest.
Der "Zentralrat der Ex-Muslime" hat mit einem offenen Protestbrief darauf reagiert, den wir sehr gerne hier veröffentlichen:


Protestschreiben an die Organisatoren von „Contemporary Muslim Fashions“


Sehr geehrte Damen und Herren,
in der im Frankfurter „Museum Angewandte Kunst“ geplanten Ausstellung Contemporary Muslim Fashions (04. April bis 15. September) sollen islamische Schleier wie Hijab, Kopftücher, Burkas und Nikabs ausgestellt und der öffentlichen Meinung als Modetrends muslimischer Frauen präsentiert werden.
Sie sind die Organisatoren dieser "Modenschau". Es ist kaum vorstellbar, dass Sie nicht wissen, dass Sie damit den Finger auf eine große Wunde der Geschichte der Menschheit gerichtet haben und dass Sie uns – Millionen Frauen, die Opfer dieser "Mode" geworden sind – verspotten. Wir möchten daher ausdrücklich erklären, dass die islamische Verschleierung keine normales Kleidungsstück ist. Und wir möchten für alle, die an der Wahrheit interessiert sind, diese Frage nochmals näher betrachten.
Wenn man vom Schleier als einem göttlichen Gebot und einem wichtigen Teil des Islam spricht, steht dahinter die Philosophie, dass der islamische Gott durch seinen sexgierigen Propheten Mohammad zu den Männern auf der Erde spricht. Frauen werden dabei als eine der Segnungen für den Mann deklassiert, die jeweils einem Mann dienen und sich vor den lüsternen Blicken anderer schützen müssen. Solange sie im Elternhaus leben, müssen sie dem Willen von Vater oder Bruder gehorchen. In der Ehe haben sie sich ihrem Ehemann zu unterwerfen.
Der islamische Gott hat erklärt, dass Frauen von der Geschlechtsreife bis zum Tod ihre Haare nicht öffentlich zeigen sollen. Sie sollen weite Kleidung tragen und ihrem Körper und ihren Gefühlen fremd sein. Diese Haltung des Islam ist nicht nur eine theologische Theorie, sondern wurde im Laufe der islamischen Geschichte mit Nachdruck eingefordert und ausgeführt. Deshalb werden Millionen von Frauen in sogenannten islamischen Ländern tagtäglich Opfer von Patriarchat und Frauenfeindlichkeit. Und das Leben von uns Frauen unter diesen Bedingungen war und ist voller Schmerz, Erniedrigung und Gewalt. Wir können Ihnen Hunderte von Artikeln und Lebensgeschichten zusenden, die davon erzählen.
Wichtiger als Tradition, Geschichte und Kultur ist jedoch der Einfluss der islamischen Bewegung, die vor etwa vierzig Jahren im Iran die Macht ergriffen hat. Seitdem wird die Verschleierung in vielen islamisch geprägten Ländern durch Agenten der islamischen Sittenpolizei und Repressionsorgane den Frauen aufgezwungen. Länder wohlgemerkt, die auch vor Auspeitschungen und Hinrichtungen nicht halt machen.
Die Verschleierung ist das Banner einer frauenfeindlichen Ideologie, welche im Iran und Afghanistan, im Sudan und in Somalia mittels Gefängnis und Folter aufgezwungen wird. Auch in Europa bzw. in den westlichen Ländern zwingt diese Bewegung mit Hilfe von Moscheen und islamischen Organisationen, die häufig mit islamischen Regimes verbunden sind, sogar Kindern den Schleier auf. Die Verteidiger und Aktivisten dieser Bewegung sind überall präsent und reden davon, dass es in Europa „Religionsfreiheit“ geben sollte. Sie etablieren den Mythos, dass Frauen und fünfjährige Kinder frei entscheiden würden, den Schleier zu tragen.
Leider hat sich ein Teil der Feministinnen und Multikulturalisten an die Seite dieser islamischen Bewegung gestellt und bezeichnet den Schleier als ein normales Kleidungsstück unter vielen. Sie schweigen zu den Schmerzen und dem Leid von Millionen Frauen, die in Geschichte und Gegenwart Opfer dieser schrecklichen islamischen Frauenfeindlichkeit waren und sind. Und sie verkaufen dies der Öffentlichkeit auch noch als Freiheit der Wahl der Kleidung, oder das Recht der Frauen auf Ausübung ihrer Religion!
Sehr geehrte Damen und Herren,
wenn zeitgenössische Kunst und zeitgenössische Kleidermode auch nur von einem Hauch des Humanismus berührt sind, müssten sie den Kampf, ja den Krieg der Frauen in Iran, Afghanistan, Saudi-Arabien usw. widerspiegeln, den sie gegen diese „Kleidermode“ führen. Es ist ein Kampf um Menschenwürde und für die Freiheit des Atmens.
All jene, die Mode aus dem Leid von Frauen und den Symbolen ihrer Versklavung kreieren, sollten sich dafür schämen. Es ist vollkommen inakzeptabel, im 21. Jahrhundert ein Tuch zu verteidigen und zu beschönigen, aus dem Blut trieft. Ein Tuch, das Symbol der Frauenverachtung ist. Ein Tuch, in dessen Gewebe unzählige schmerzvolle Geschichten vom fehlenden Recht auf Scheidung, von Ehrenmorden und Säureattacken auf nicht verhüllte Frauen eingewoben worden sind.
Wir fordern die Annulierung dieser Modenschau. Bitte keine Schau auf Kosten der Wunden, die durch die Religion und durch die islamische Bewegung unserer Psyche und unserer Seele zugefügt worden sind! Annulieren Sie diese Schau, die unsere Schmerzen verhöhnt! Der Zentralrat der Ex-Musleme in Deutschland protestiert gegen gegen diese Veranstaltung und fordert eine offizielle Antwort von den Organisatoren auf diesen Brief.

Zentralrat der Ex-Muslime Deutschland

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