Die Scharia im Gepäck


Warum der Anstieg des Hālal-Tourismus uns Sorgen machen sollte



Text: BG

„Wie verändern muslimische Reisende den Tourismus?“ titelte die FrankfurterAllgmeine Zeitung (FAZ) kürzlich einen Artikel, in dem Celina Plag den neuen Tourismus-Trend „Hālal-Reisen“ beschrieb.
Wer sich darunter nichts vorstellen kann:
Es gibt eine steigende Nachfrage nach Hālal-Reisen. In den islamischen Ländern ist das recht einfach zu bewerkstelligen, das Leben ist sowieso hālal, am Strand wird ein Bereich abgetrennt, den Frauen nutzen dürfen – und zwar nur den – edle Resorts bieten separate Spas für muslimische Frauen an. Dass in den Hotels die Speisen hālal sind, versteht sich von selbst, ebenso, dass an der Bar nur Fruchtcocktails angeboten werden. Die nächste Moschee ist in aller Regel nicht weit, in den Hotelzimmern liegt selbstverständlich der Koran aus und auch ein Gebetsteppich, oder das Haus hat einen separaten Gebetsraum. 

Aber wie funktioniert das in westlichen Ländern?
Ganz einfach: Die Hotels werden ebenfalls mit Koran und Gebetsteppich ausgestattet, ein Pfeil an der Decke weist diskret den Weg nach Mekka, die Minibar hält selbstverständlich keine alkoholischen Getränke bereit und das Restaurant bietet Hālal-Speisen.
Hotels oder Pensionen, egal ob einfache Absteige oder edles Etablissement, können sich in einer entsprechenden Kartei listen lassen. Durch Zufall bin ich darauf gestoßen, dass u.a. das „Hyatt“ am Potsdamer Platz in Berlin dort aufgeführt wird. Laut FAZ auch das „Adlon-Kempinski Berlin“. Das „Hyatt“ wurde 2013 von einem Geschäftsmann aus Katar aufgekauft. Nun können wir Wetten darauf abschließen, wem wohl das „Adlon-Kempinski Berlin“ gehört …

Mit den Touris reist die Scharia um die Welt

Der FAZ zufolge steht Deutschland “laut ´Muslim Millennial Travel Report` auf Platz eins der beliebtesten nichtmuslimischen Reiseländer, noch vor Russland, Indien, Großbritannien und China.“
Hālal ist aber nicht nur ein neuer Trend, der alsbald vom nächsten neuesten Schrei abgelöst werden wird, sondern die Verbreitung des schariagemäßen Lebensstils auf der ganzen Welt, und eben auch in Deutschland. 2019 findet in Hannover auf dem Messegelände die bis dato wohl größte Hālal-Messe in Deutschland statt. Es gab an verschiedenen Orten schon kleinere Ausstellungen, u.a. eine in Hamburg, die dadurch von sich reden machte, dass sie von fundamentalistischen Kräften beschickt und frequentiert wurde. 

Diese Hotels existieren nicht in einer rechtgeleiteten Blase, sondern mitten in den Orten, mitten in unserem Leben. Und sie schaffen Begehrlichkeiten. Zunächst einmal durch die Reisenden, denn die möchten nicht immer im Hotelzimmer beten und im Hotelrestaurant speisen. Also braucht es ein entsprechendes gastronomisches Angebot im Umfeld. Es ist kein Zufall, dass sich landauf, landab Hālal-Restaurants und –Imbisse ausbreiten. Es wäre vielleicht lohnenswert, einmal zu prüfen, inwieweit z. B. das Geld der berühmt-berüchtigten Clans durch solche Läden gewaschen wird. In der Folge verändern sich Straßenzüge, ja, ganze Stadtteile.

Doch damit nicht genug, denn die Reisenden erwarten Komfort und dazu bedarf es dienstbarer Geister, die diesen realisieren. Die natürlich entsprechend gekleidet sind, Frauen selbstverständlich züchtig verhüllt. Die Angestellten in diesen Betrieben wohnen irgendwo, wenn auch vermutlich in einem anderen Stadtteil als dem, in dem das schicke Spa angesiedelt ist. Dort brauchen sie ihrerseits ein entsprechendes Umfeld: Moscheen, Geschäfte, Imbisse, Barbershops (ist Euch schon mal aufgefallen, dass sich völlig selbstverständlich überall Herrenfriseure niederlassen und damit zunehmend öffentlicher Raum von ausschließlich Männern besetzt und das Straßenbild geprägt wird?), Kindergärten, Schulen, …

Kultursensible Klos und verschleierte Frauen

Was denn die Reisenden für Ansprüche an Hālal-Reisen hätten, fragt die FAZ Ufuk Seçgin vom Buchungsportal halalbooking.com:

«Hālal zu reisen geht für viele bereits bei der Anreise mit entsprechenden Speisen im Flugzeug oder sogar Gebetsräumen an Bord und an Flughäfen los, geht bei Freizeitaktivitäten weiter und hört beim stillen Örtchen auf. „Im arabischen Raum ist es üblich, sich nach dem Gang zur Toilette mit Wasser zu säubern“, sagt Seçgin. „Wer sich als Hotelier mit speziellen sanitären Anlagen darauf einstellt, bedient wirklich eine große Nachfrage“.»

Diese Sorte „stilles Örtchen“ sind bis dato hierzulande nur aus der „Alten Feuerwache“ in Köln bekannt, in der beim Umbau eine „kultursensible“ Toilette eingebaut wurde. 

Den zunächst einzigen Gebetsraum gab es am Düsseldorfer Flughafen und dessen Betreiber verkerht in – wie soll ich sagen  - einschlägigen Kreisen. Jene Kreise, die sich bei der Hālalmesse in Hamburg einfanden. Inzwischen gibt es auch an anderen Flughäfen muslimische Gebetsräume.

Erwartet werde ferner, so Ufuk Seçgin, dass „etwa, dass in öffentlichen Hotelanlagen vor Kindern nicht wild geknutscht werde. Oder dass das Hotelpersonal gegenüber Frauen nicht in den Flirtmodus verfalle.“

Hallo??? Dass das Hotelpersonal Frauen gegenüber „nicht in den Flirtmodus“ verfallen, dürfen reisende Frauen überall auf der Welt erwarten. Aber da haben wir sie wieder, die Einteilung in die züchtig verhüllte Heilige und die offenherzige Hure. Eine Einteilung, die untrennbar mit der Diskussion um Hijab, Burkini, Ramadan und eben auch Hālal verbunden ist.

Der anteil der MuslimInnen an der Weltbevölkerung steigt

Hintergrund desHālal-Reise-Booms ist, dass

« laut „Muslim Millennial Travel Report“ (2017) die Zahl muslimischer Reisender bis 2020 auf knapp 160 Millionen steigen (wird). Bis 2020 werden die neuen Jetsetter voraussichtlich jährlich 220 Milliarden Dollar ausgeben, 2026 sollen es bereits 300 Milliarden sein. Das steigende Interesse an hālal-freundlichen Reisen ist auch auf die stark wachsende Gruppe junger und kaufkräftiger Muslime zurückzuführen. Bis 2030 werden fast 30 Prozent der Weltbevölkerung Muslime im Alter zwischen 15 und 29 Jahren sein. Kamen Weltenbummler mit einem Interesse an Haālal-Angeboten bislang meist aus reichen Ölstaaten wie Saudi-Arabien, nimmt jetzt die Nachfrage in Ländern wie Malaysia oder Indonesien zu, wo die Mittelschicht wächst. „Aber auch die zweite und dritte Generation Muslime in Deutschland möchte schöne Reisen antreten“.» (FAZ)

30% der Weltbevölkerung junge Musliminnen und Muslime. Für mich klingt das bedrohlich. 

Für alle, die jetzt „Rassismus“ schreien:
In welchem muslimischen Land möchtet Ihr denn gerne leben? 

Vielleicht auf den Malediven? Der FAZ-Artikel wird u.a. bebildert mit einem Foto aus einem exklusiven Spa (for muslim women only) auf den Malediven.
Wer nun denkt, Frauenräume super: Irrtum! Muslimisch reisen ist Muslimen und Musliminnen vorbehalten. Denn die mögen die Becken nicht mit den „Kuffar“ teilen, weil sie uns für unrein halten. Übrigens auch die Männer. Für die auch ein Bade-Dresscode gilt: „knieumspielende Badeshorts“.
Zu den Malediven schreibt der Reporter Sascha Adamek in seinem Buch „Scharia Kapitalismus – Den Kampf gegen unsere Freiheit finanzieren wir selbst“:

«Das Auswärtige Amt rät Touristen, bei ihren Pauschaltrips, einen Bogen um die von Einheimischen bewohnte Hauptstadt Malé zu machen: „Aufgrund der anhaltenden politischen Instabilität wird Reisenden empfohlen, Menschenansammlungen und Demonstrationen zu meiden, die Anweisungen der Sicherheitskräfte unbedingt zu befolgen und sich insbesondere in der Hauptstadt Malé mit Vorsicht zu bewegen. Der Transfer in die Resorts erfolgt in der Regel direkt vom Flughafen, so dass ein Aufenthalt in Malé nicht erforderlich ist“.»
(Adamek, Der Scharia-Kapitalismus, S. 255 f)

Ein Aufenthalt außerhalb der Resorts sei riskant, denn auf den Malediven gelte die Scharia als Strafgesetz. 2014 habe Innenminister Umar Naseer angekündigt, die Todesstrafe wieder praktizieren zu wollen. Dabei geht es ganz human zu: Zum Tode verurteilte jugendliche werden erst nach Vollendung des 18. Lebensjahres hingerichtet. 2016 wurden 13 Menschen zum Tode verurteilt, davon zwei Minderjährige. Laut Amnesty International (ai) saßen auf den Malediven 2017 20 Personen ein, die zum Tode verurteilt waren.

Weiter schreibt Sascha Adamek:

«In ihrem Länderbericht 2017 berichtete Amnesty International über die Malediven: „Die Prügelstrafe fand auch weiterhin Anwendung und wurde mehrheitlich gegen Frauen verhängt. Die Regierung ging nicht gegen Personen vor, die in Selbstjustiz Gewalt gegen Verfechter religiöser Toleranz anwendeten. Polizei- und Armeeangehörige, die für unnötige oder exzessive Gewaltanwendung verantwortlich waren, gingen nach wie vor straffrei aus.
Auf die Bevölkerungsgesamtheit bezogen, hat der Inselstaat die meisten ausgereisten IS-Kämpfer weltweit aufzuweisen. Touristen, die in den Augen der Religionswächter trinkend und hurend dem durch westliche Dekadenz begründeten moralischen Verfall frönen, werden in diesem Land nur aus einem einzigen Grund geduldet: Man benötigt ihr Geld. Die Malediven könnten durchaus als Archetypus des Scharia-Kapitalismus bezeichnet werden. Denn das Land exportiert nicht nur IS-Kämpfer, sondern auch viel Geld für den Terror.»
(Adamek, S. 256, f)
Wer weiß, vielleicht auch aus den Erlösen aus dem schicken Spa, mit dem die  FAZ ihren Artikel bebilderte.
Als Alternative zu den Malediven gebe es noch Katar, das Heimatland des Besitzers des „Hyatt“ am Berliner Platz. Dazu schreibt Sascha Adamek u.a.:

«Das katarische Rechtssystem beruht auf der Scharia, was sich im Alltag darin zeigt, dass der Konsum von Alkohol und Schweinefleisch verboten sind. Das  Auswärtige Amt weist deutsche Reisende darauf hin, dass in Katar Homosexualität und der „Austausch von Zärtlichkeiten in der Öffentlichkeit“ unter Strafe stehen. Zuweilen kommt es auch zu schweren Menschenrechtsverstößen aufgrund des katarischen Scharia-Rechts. Als eine 22jährige Niederländerin bei der Polizei anzeigte, vergewaltigt worden zu sein, steckten die Behörde sie für drei Monate ins Gefängnis. Man warf dem Vergewaltigungsopfer „außerordentlichen Geschlechtsverkehr“ vor. Am Ende zahlte sie eine Strafe von 750 Euro. Der Vergewaltiger wurde mit 140 Peitschenhieben bestraft.»
(Adamek, S. 44 f.)

Na, dann bon voyage!
 

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