Ungeschminkt - Adele Neuhauser und der überholte Mann

 Frauenschuhe und Blumenstrauß



Text Juliane Beer

Im November 2024 fegt ein wahrer Sturm an Posts und Werbung für einen zeitgemäßen Heimatfilm durch die sozialen Netzwerke.

Zeitgemäß deshalb, weil im Fernsehfilm - überaus originell betitelt mit Ungeschminkt - ein aktuelles Thema aufgegriffen wird: Mann kehrt in sein Geburtsdorf zurück und sieht sich mit Problemen konfrontiert weil - Achtung, jetzt wird es modern - eben diesen Heimkehrer einst Unbehagen aufgrund seines im Mutterleib entstandenen Geschlechts plagten. Der Rest des Films ist schnell erzählt weil voraussehbar gestrickt: Die Umwelt reagiert größtenteils mit Un- und Missverständnis, wo sie doch Sensibilität und Verständnis an den Tag legen müsste, denn schließlich geht um einen Mann, der lediglich von seinem vermeintlichen Recht Gebrauch macht, ein Leben als Frau zu führen, was ihm, zumindest in Deutschland gesetzlich geregelt seit 1. November 2024, Zutritt zu sämtlichen Frauenräumen garantiert.

Dieser Film-Mann namens Josefa, der dann doch noch Halt und Verständnis findet, natürlich bei einer Frau, wird von Adele Neuhauser gespielt, die den meisten von uns als Wiener Tatort-Kommissarin Bibi Fellner bekannt sein dürfte.

Warum spielt eine Frau einen rückständigen Mann?

Im Interview nach den Beweggründen, die Rolle anzunehmen, gefragt, antwortet Adele Neuhauser, sie interessiere sich für Charaktere, die vieles "durchlitten und durchlebten". 

https://www.facebook.com/watch/?v=1298508714617631&rdid=OWv2PiBFJRd80JDr

Nun soll keinesfalls abgestritten werden, dass Männer nicht auch im Jahre 2024 zu kämpfen und zu leiden haben, wenn ihre Neigungen nicht mit althergebrachten Männlichkeitsmustern übereinstimmen. Ihr Leben wird ebenso kompliziert sein, wie das vieler Menschen, die es nicht wagen, Neigungen abseits gesellschaftlich erwarteter Rollen auszuleben.

Der Unterschied ist, dass Männern, die sich nicht in althergebrachte Männlichkeitsrollen einfügen wollen oder können, seit 1. November, der Tag, an dem das sogenannte Selbstbestimmungsgesetz in Kraft trat, in Deutschland Hilfe in der Form zuteil wird, Zugangsberechtigung zu Frauenräumen in allen Bereichen des täglichen und auch nächtlichen Lebens zu erhalten.

Eigentlich überflüssig zu erwähnen dass dies kein einziges ihrer Probleme lösen dürfe, sondern im Gegenteil massive Probleme für Frauen schafft, sei es im Frauensport, sei es in Schutzräumen für Frauen, die männliche Gewalt erfahren mussten, sei es im Gefängnis, sei es auf Quotenplätzen im Berufsalltag, usw. usf. Hinzu kommt, dass es Frauen seit dem 1. November 2024 nicht nur bei Geldstrafe bzw. Beugehaft verboten ist, diese Männer ihrer Räume zu verweisen - Frauen ist es seit 1. November zudem verboten, überhaupt darauf hinzuweisen, dass Männer mit oben genannten Problemen Männer sind. Frauen wurde am 1. November 2024 somit die Pflicht auferlegt, nicht nur ihre Räume ab- und aufzugeben, sondern zudem, unumstößliche biologische Tatsachen zu leugnen, was in der Praxis z. B. bedeutet, dass ein Mann, der in eine Frauensauna eindringt, geduldet und als Frau bezeichnet werden muss, so er dies wünscht.

Ich möchte an dieser Stelle daran erinnern, dass die Bezeichnung Frau für Frauen bereits seit Jahren nicht mehr gern gesehen bzw. gehört ist, ob Frauen dies wünschen oder nicht. Die korrekte Bezeichnung für Frauen (um Männer, die sich nicht in althergebrachte Männlichkeitsmuster einfügen können oder wollen nicht zu kränken), lautet Cis-Frau, weiblich gelesener Mensch oder Mensch mit Gebärmutter.

Zurück zum Film Ungeschminkt: Werden all diese Probleme zumindest angedeutet, wird für Männer, die gern Stöckelschuhe und Lippenstift tragen, was sie natürlich nicht zur Frau macht, nach anderen Lösungen als Okkupation von Frauenräumen gesucht? Entwickeln die Figuren sich zumindest in Richtung Problemlösung, zum Beispiel, wie man ein vielfältiges Männerbild, z.B. geschminkt und in Kleid und Rock unter Männern etablieren könnte? Nein. Männern, die es nicht wagen, ihre Individualität gegenüber ihren Geschlechtsgenossen zu behaupten, ein Leben auf Kosten von Frauenrechten zu verwehren, wird im Film mindestens als schändliches Verhalten dargestellt, wobei man Verständnis und Opferbereitschaft natürlich vor allem von Frauen erwartet.

Auch hier wieder eigentlich überflüssig zu erwähnen, dass diesen Männern zu helfen niemals die Aufgabe von Frauen sein kann, außer, sie sind in helfenden Berufen ausgebildet. Und natürlich ist es schon gar nicht die Aufgabe von Frauen, ihre Räume im Bereich Sport, Beruf und Alltag zur Verfügung zu stellen, zumal sie damit keinem Mann mit o.g. Problemen nachhaltig helfen.

Die Politik hat sich mit dem sogenannten Selbstbestimmungsgesetz preiswert aus dem Staub gemacht, Frauen sollen es mal wieder richten, sich zur Not eben vertreiben lassen. Damit auch diese Forderung an Frauen gesellschaftsfähig, ja zur Normalität wird, begegnet uns immer häufiger in Film oder Werbung das Thema Mann außerhalb althergebrachter Männlichkeitsmuster, natürlich ohne jeden Vorschlag, wie es diesen Männern gelingen könnte, sich unter ihren Geschlechtsgenossen durchzusetzen und uns Frauen mit ihren Problemen in Ruhe zu lassen.

Nebenbei bemerkt: Ein weiterer positiver Effekt des Gesetzes scheint für die deutsche Regierung zu sein, dass ein paar der zahllosen männlichen Gewalttaten ab sofort Frauen zugeschrieben werden können. Beispielsweise soeben geschehen in Berlin, wo ein gewalttätiger Polizist in Frauenkleidung von der Presse als Frau bezeichnet wurde.

https://www.focus.de/panorama/welt/berliner-polizistin-soll-kollegen-unter-drogen-gesetzt-und-schwer-missbraucht-haben_id_260505093.html

Solche Geschichten werden in Zukunft zumindest die Statistik männlicher Straftaten ein bisschen hübscher machen.

Warum wirklich?

Aber geht es tatsächlich in erster Linie um die Entrechtung und Verdrängung von Frauen oder ist dies nur ein Nebeneffekt, der übrigens von einigen Frauen, wie vermutlich vorausgesehen, nicht nur hingenommen sondern sogar gefeiert wird?

Was könnte der wahre Grund sein, im Jahre 2024 dem Fernsehpublikum oder denen, die davon übrig geblieben sind, hoffnungslos rückständige Geschichten zu präsentieren? Warum dreht man keine Filme, in denen die Protagonisten sich kleiden und benehmen, wie es ihrem Wesen entspricht, Filme, in denen die Protagonisten begehren, wen sie möchten und dennoch Mann und Frau sind, Filme, in denen gezeigt wird, dass Frauen und Männern ein großes Repertoire an Stil und Verhalten zu eigen ist, welches sie in einer freien Gesellschaft ausleben dürfen, ohne sich z.B. einer gefährlichen Körperverletzung unterziehen zu müssen, damit überholten Rollenvorstellungen, wie ein Mann oder eine Frau zu sein haben, Genüge getan ist. Sollen Zustände wie in vielen arabischen Ländern etabliert werden, wo Homosexualität bei (Todes)Strafe verboten ist, außer, ertappte Männer willigen einer Operation zur Frau ein?

Hat die Pharmabranche eine lukrative Einnahmequelle entdeckt?

Gut möglich, das dies zumindest als Nebeneffekt gern mitgenommen wird.

Aber geht es hauptsächlich vielleicht um ganz andere Ziele, die mit dem neuen Gesetz, beworben durch Film und Werbung, verfolgt werden? Geht es womöglich darum, Menschen Schritt für Schritt ihrer Körper, ihrer Identität und ihrer Bezugsgruppen und -systeme zu entfremden, sie mit Pubertätsblockern, Hormonen und Operationen medizinisch zu verstümmeln und zu kastrieren, sie zu geschichts- und haltlosen Wesen zu machen, denen man zukünftig jede noch so absurde Behauptung weismachen kann bzw. die keinen noch so gefährlichen medizinischen Versuch mehr mit der Begründung ablehnen können, dieser sei unnatürlich?

Was ist nicht alles zur "Optimierung" und Überwachung des Individuums zumindest angedacht worden innerhalb der letzten Jahre, wobei Computerchips, die Menschen eingesetzt werden, längst keine Utopie mehr sind, wie der WDR Anfang des Jahres vermeldet.

https://www1.wdr.de/nachrichten/musk-gehirn-implantat-chip-100.html

Warum sollte man die Menschheit nicht einfach durchchippen, um z.B. bei lästigen Massenbewegungen lediglich einen Knopf drücken zu müssen? Warum sollte ein Chip in einem bereits geschlechtsamputierten Körper unnatürlich sein?

Wie die Schauspielerin Adele Neuhauser über all dies denkt wäre interessant zu erfahren. Ich habe sie schriftlich Mitte November über ihre Agentur zum Dialog gebeten. Eine Antwort habe ich nicht bekommen. Wenn noch eine kommt reiche ich sie nach.

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