"KulTürk" – fragwürdige islamische Studierendenvereinigung an der Uni Bielefeld



Text: BG

Verehrung dubioser Helden und Eroberungsphantasien garnieren öffentliches Fastenbrechen mit prominenten Israelhassern

Was ist bloß an den Unis los? Offenbar wird wissenschaftlicher Raum zunehmend von religiösen Fanatikern und Großmachtphantasten okkupiert – ganz legal und ohne jeglichen Widerspruch.
Ein Beispiel dafür ist die islamische Studierendenvereinigung „KulTürk“ an der Uni Bielefeld. Laut Eigenbeschreibung auf deren Facebook-Seite handelt es sich um eine „Plattform von türkischsprachigen Studierenden für Kommilitoninnen und Kommilitonen verschiedenster ethnischer Herkunft und Interessenten der islamischen Religion und der türkischen Kultur. Wir verstehen uns als frei denkende und unabhängige Hochschulgruppe ohne materielles Gewinnstreben. Die Gruppe ist offen für alle Ideen, Nationalitäten und Religionen. Zu unseren grundlegenden Zielen gehört der interkulturelle Austausch und die Förderung wechselseitiger Beziehungen in sprachlicher, geschichtlicher und politischer Hinsicht.“

Fragwürdiges historisches Verständnis
Dabei legen sie ein sehr merkwürdiges historisches Verständnis an den Tag.
Neben Einladungen zum Iftar-Fest, dem öffentlichen Fastenbrechen, mit dem türkischen Schauspieler, Autor und Jurist, Bahadır Yenişehirlioğlu, der auf seiner Webseite seinem Hass auf Israel literarisch Ausdruck verleiht und sich dabei als rechtgeleiteten Gläubigen präsentiert, wird an den Todestag von Necip Fazil Kisakürek erinnert. Laut „KulTürk“ eine „der wichtigsten Personen der türkischen Literaturgeschichte und hat zahlreiche Publikationen veröffentlicht. Schon während seiner Zeit als Schüler hatte er ein großes Interesse an Gedichten“.
Laut Wikipedia hing er einer pan-islamischen Idee an, war beeinflusst von Abdülhakim Arvâsî, ein „sunnitischer islamischer Rechtsgelehrter (Mudschtahid) in der Spätzeit des Osmanischen Reiches“ sowie von Salih Mirzabeyoğlu, dem Gründer der İBDA-C: „eine Anfang der 1980er Jahre gegründete türkische militant-islamistische Organisation. Sie kämpft für die Auflösung der laizistischen Grundordnung in der Türkei und die Errichtung eines sunnitischen Staates des ´Islamischen Großen Ostens` mit dem Zentrum Istanbul und der Scharia als Rechtssystem. Die Gruppe wird vom deutschen Verfassungsschutz als die militanteste islamistische Gruppe in der Türkei eingestuft und die EU führt die Organisation auf ihrer Liste der Terrororganisationen.“
Salih Mirzabeyoǧlu war Anhänger Necmettin Erbakans, dem Begründer der Millî-Görüş-Bewegung, dem türkischen Zweig der Muslimbruderschaft, der auch als der geistige Ziehvater des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoǧan gilt.
Als ob das alles nicht schon mehr als genug wäre, wird der Eroberung Konstantinopels durch Sultan Mehmed II. gedacht. Am 29. Mai 1453 fiel Konstantinopel und damit das christliche byzantinische Reich, Sultan Mehmed II. nannte die Stadt um in Istanbul und ernannte sie zur Hauptstadt des Osmanischen, sprich islamischen, Reichs. Dabei wurde die Bevölkerung massakriert und ausgeplündert, die Region islamisiert und die zu der Zeit zweitwichtigste Kirche des Christentums, die Hagia Sophia, in eine Moschee umgewandelt. Mit der Eroberung Konstantinopels besiegelte Sultan Mehmed II. den Untergang des Byzantinischen Reiches und ebnete dem Osmanischen Reich den Weg zur Großmacht.
Sultan Mehmed II. erfreut sich immer noch großer Beliebtheit, sein Portrait hängt auch im Wohnzimmer der Londoner Wohnung des Profi-Kickers Mesut Özil, der gerade den türkischen Präsidenten Erdoǧan zu seinen Hochzeitsgästen zählte.

„KulTürk“ bietet auch praktische Lebenshilfe
„Aischa (möge Allah mit ihr barmherzig sein) [die Ehefrau Mohammeds, die er der Überlieferung nach heiratete, als sie sechs Jahre alt war und mit der er ´die Ehe vollzog` als sie neun Jahre alt war, Anm. B.G.] überlieferte, dass der Gesandte Allahs (Frieden und Segen seien auf ihm) gesagt hat: ´Die von Allah am meisten geliebten Taten sind die regelmäßigen, selbst wenn sie nur gering sind.` (Bukhari und Muslim)
Wie aber schaffen wir es unseren Alltag nicht in eine monotone Dauerschleife zu verwandeln und unsere Gebetspraktiken in unseren Alltag erfolgreich zu integrieren? Gibt es dazu Hilfen, Tipps und Tricks? Wie gelingt es uns mehrere Projekte in kürzester Zeit zu bewältigen?
Über das Thema ´Zeitmanagement für Muslime - Theorien und Methoden`wird Bilal Erkin referieren. Er ist eine Wissenschaftliche Hilfskraft am Institut für Islamische Theologie der Universität Osnabrück und Referent beim Avicenna-Studienwerk. Weitere seiner Schwerpunkte sind die Entwicklung der Islamischen Theologie in Deutschland, die Osmanische Sprache und Literatur, Geschichte und Religionshistoriografie und das Verhältnis zwischen Glaube und Wissenschaft.“
Das Avicenna Studienwerk wird gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung und vergibt Stipendien an muslimische Studierende und gehört zu den „Neuen Deutschen Organisationen“.
Da ist es wieder, das Scharia-Kartell, das so umfangreich und so hyperaktiv ist, dass ich dem nicht ein Buch widmen, sondern problemlos einen ganzen Bücherschrank füllen könnte. 
 

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