Que(e)rverbindungen: Gender - Religion – Antiemanzipation
Bild: Birgit Gärtner
Text: Juliane Beer
Im Juli erscheint das zweite Buch zum Blog FrauenStandPUNKT
Que(e)rverbindungen
Gender - Religion – Antiemanzipation
Der Queerfeminismus und frühere Frauenbewegungen
Muslimischstämmige Schwestern
Die Situation in Westeuropa und Deutschland
#unteilbar
Queerfeministinnen und IslamistInnen
Identitätspolitik
Frauen und die Partei Die LINKE
Transmisogynie plus: Noch ein Wort zu homosexuellen Männern
Prostitution
[…] Intersektionale Feministinnen
Eine Analyse gesamtgesellschaftlicher Zustände sucht man bei Intersektionalistinnen in der Regel vergebens. Der Wettbewerb um das Opfer, das die meisten Diskriminierungen zu bieten hat, ist zum Rassismus der niedrigen Erwartungen mutiert. So haben dunkelhäutige Menschen beispielsweise allein aufgrund ihrer Hautfarbe das Recht immer und überall “zu sprechen“.
Natürlich ist es an sich schon rassistisch, Menschen anhand der Hautfarbe zu kategorisieren. Intersektionalistinnen überbieten dies jedoch, indem sie Ideologien bei dunkelhäutigen Menschen dulden, die sie hellhäutigen Menschen niemals zugestehen würden. Deutlich wird das beispielsweise dann, wenn bei rechten, restriktiven islamischen Gruppierungen (die bei Intersektionalistinnen eine Opfergruppe unter der Rubrik People of Color darstellen) Indoktrination, Demagogie und das offene Werben für Frauen- und Menschenverachtung bis hin zu Pädophilie, Verstümmelung und Hinrichtungen nicht kritisiert werden, sondern umgekehrt diejenigen, die dies kritisieren und um die Einhaltung von Menschenrechten bemüht sind, als rassistisch angeprangert werden. Man kann sich fragen, ob Crenshaws Kampf in den USA für die Rechte dunkelhäutiger Frauen von Intersektionalistinnen in Westeuropa als Kampf für die Rechte von solchen “mehrfach Diskriminierten“ installiert wurde, die Frauen unterdrücken oder mit unterdrückenden Männern kooperieren und beispielsweise als Sittenwächterinnen Kopftuch, Schleier und Burka propagieren und ihre muslimischstämmigen Geschlechtsgenossinnen zu kontrollieren und reglementieren versuchen. Die Kooperationsgemeinschaft zwischen muslimischen HardlinerInnen und westlichen Intersektionalistinnen hat sich inzwischen zu einem System gemausert, das in demokratischen Staaten sowohl im Kulturbereich, im Bildungsbereich sowie in sozialen Netzwerken dafür sorgt, dass der Kampf für weltweite Emanzipation aller Frauen als “antimuslimischer“ Rassismus verunglimpft wird.
Andere Religionen sind auch nicht eben frauenfreundlich?
Das stimmt.
Ich nenne hier lediglich den Islam deshalb, weil er im queerfeministischen Verzeichnis der zu beschützenden Veranstaltungen steht, andere Religionen jedoch nicht.
Intersektionalistinnen geht es anders als der Frauenrechtsbewegung der ersten und zweiten Welle nicht mehr darum, gegen jede Autorität, Unterdrückung und Herrschaft zu kämpfen, sondern darum, universelle Herrschaft und uneingeschränkte Macht für die zu erkämpfen, die vermeintlich die meisten Diskriminierungen aufweisen. So kann man schlussfolgern dass Intersektionalistinnen nicht grundsätzlich gegen Unterdrückung und Autorität, Ausgrenzung und Hass sind, sondern nur dann dagegen sind, wenn die in ihren Augen Falschen, also z.B. weiße Frauen und weiße Männer autoritär, ausgrenzend und unterdrückend agieren. [...]
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