Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung

 

 Text: Birgit Gärtner 

Meine Meinung zum „Tag gegen anti-muslimischen Rassismus“

Musliminnen und Muslime – vor allem die reaktionären Islamverbände – ziehen gern die Opferkarte. Aber sind sie wirklich immer nur Opfer? Und falls ja – von wem?

Musliminnen und Muslime präsentieren sich gern als Minderheit und als Opfer – sind aber weder das eine noch das andere, sondern verstehen sich als Angehörige der Umma, der muslimischen Weltgemeinschaft und werden primär Opfer der Verhältnisse, die sie unter Bezugnahme auf ihre Religion schaffen. Wenn sie gleichberechtigt unter und mit uns leben wollen, sollten sie folglich zu allererst im eigenen „Haus“, dem „Dār al-islām“ (Haus des Islams/die islamische Welt) für Ordnung sorgen, statt sich aufzuführen wie im „Dār al-Harb“ (Haus des Krieges/Gebiete in denen der Islam nicht Staatsreligion ist), feindliches Terrain, das es zu erobern gilt. Wer ein „Dār-al-ahd“ (Haus des Vertrags, Gebiet des friedlichen Zusammenlebens) will, muss sich den hiesigen Gegebenheiten anpassen, nicht die westlichen Gesellschaften müssen sich den Forderungen der islamischen Welt unterwerfen. Wir sind keine „Dhimmi“ (Schutzbefohlene im Sinne von Untergebene), die ihre nackte Existenz durch Steuerabgaben sichern und ansonsten den Mund halten. Die Bedingungen für das Zusammenleben müssen auf Augenhöhe ausgehandelt werden, nicht im Kniefall vor einer menschenverachtenden Ideologie. Nichtsdestotrotz muss auch die Mehrheitsgesellschaft ihre Ansprüche politisch geltend machen und nicht gewalttätig, quasi mittels Rechts des Stärkeren durchsetzen. Das unterscheidet Europa – und auch das heutige Deutschland – von weiten Teilen der islamischen Welt.

Die Welt leidet mehr am Islam als der Islam an der Welt

Am 1. Juli 2009 wurde die schwangere Ägypterin Marwa El-Sherbini in einem Gerichtssaal in Dresden ermordet. Zu dem Prozess kam es, weil der Täter sie zuvor auf einem Spielplatz als „Islamistin“, Terroristin“  und „Schlampe“ bezeichnet hatte. In Gedenken an Marwan El-Sherbini wird der 1. Juli als „Tag gegen anti-muslimischen Rassismus“ begangen. Diskriminierung von vermeintlich oder tatsächlich muslimischen Menschen gibt es, das ist gar keine Frage und der Mord von Marwa El-Sherbini ist durch nichts zu rechtfertigen.

Dennoch lässt sich nicht bestreiten, dass die Welt mehr am Islam leidet, als der Islam an der Welt – inklusive der islamischen Regionen und der Musliminnen und Muslime selbst. Die meisten Opfer des Dschihad und auch religiös konnotierter Gewalttaten in Deutschland sind Muslime – vor allem Musliminnen. Dennoch lässt sich nicht weg diskutieren, dass in aller Regel mehr Einheimische und hier lebende Migrantinnen und Migranten sowie Reisende Opfer von Gewalttaten durch muslimisch geprägte Männer werden, als Muslime und Musliminnen durch Einheimische. Das trifft insbesondere auf schwere Gewalttaten zu.

Alljährlich zum 1. Juli geht das große Gejammer los, wie diskriminiert doch Musliminnen und Muslime in unserer Gesellschaft seien, in das auch gerne Linke/LINKE mit einfallen.

Jeden Tag würden in Deutschland drei antimuslimische Straftaten angezeigt. Jeden zweiten Tag gebe es einen Angriff auf eine Moschee oder einen muslimischen Repräsentanten. Die Straftaten gegen Muslime und Musliminnen würden immer gewalttätiger, konstatiert beispielsweise die „Kasseler Linke“.

Wer genauer hinschaut, kommt nicht umhin festzustellen, dass viele der Vorkommnisse sich unter konkurrierenden Verbänden abspielen, von Angehörigen religiöser oder ethnischer Minderheiten in islamischen Ländern verübt werden, oder überhaupt nicht zugeordnet werden können, trotzdem als „anti-muslimische Straftat“ zu Buche schlagen. In einer Moschee im ostwestfälischen Minden beispielsweise hat jemand in die Ecke – Pardon – geschissen, der Staatsschutz ermittelt wegen einer mutmaßlichen anti-muslimischen Straftat.

Verbale und tätliche Angriffe auf Musliminnen werden gern ins Feld geführt, um zu belegen, wie schrecklich islamfeindlich unsere Gesellschaft doch sei. Da wage ich doch mal ganz kühn die Behauptung, dass wesentlich mehr Mädchen und Frauen Gewalt in muslimischen Communities erfahren, als außerhalb dieser.

Gemessen daran, was die muslimische Welt uns zumutete, gemessen daran, dass die Ausbreitung des Islams überall mit Terror und Gewalt einhergeht, gemessen daran, dass die Ausbreitung des Islams auch hierzulande Blutzoll fordert – zuletzt vergangenen Freitag in Freiburg – reagiert die Gesellschaft in ihrer überwiegenden Mehrheit mit bewundernswerter Gelassenheit.

Die reaktionären Islamverbände gehören verboten

Im Gegenteil: Statt die reaktionären Verbände in die Schranken zu weisen, wird ihnen hofiert. Linke/LINKE, Grüne und auch Sozis sind da ganz vorne mit dabei.

Für Hamburg würde das beispielsweise bedeuten, den Staatsvertrag mit den muslimischen Verbänden aufzukündigen, die Moscheen zu schließen und Akteure mit politischem Betätigungsverbot zu belegen. Stattdessen sollen sie nun auch noch in den NDR-Rundfunkrat einbezogen werden.

Die „Kasseler Linke“ fordert angesichts des heutigen Tages „Nein zu Kopftuchverboten“. Das muss wohl die stille Sehnsucht nach der domestizierten Frau sein. Gemeint sind auch keine Kopftücher, sondern Hijabs, Banner und Trophäe des islamischen Fundamentalismus, das seidene Band des Dschihad.

Selbstverständlich sind nicht alle Muslime antisemitische, homophobe Frauenhasser und nicht alle Musliminnen unterwerfen sich frohlockend der Lebensweise eines zottelbärtigen, kriegslüsternen Pädo-Kriminellen, sondern ziehen für sich spirituelle Kraft aus den Erzählungen, die als seine Lehren gelten. Das muss ich nicht verstehen, aber akzeptieren muss ich es.

Dennoch müssen wir allen Musliminnen und Muslimen eine Auseinandersetzung mit der dahinterstehenden Ideologie abverlangen. Dazu gehört beispielsweise die Aufarbeitung der judenfeindlichen Exzesse, wie sie vor wenigen Wochen in bundesdeutschen Städten stattfanden.  Wenn ein katholischer Geistlicher in Ausübung seines Amtes Kindern sexualisierte Gewalt antut, muss das nicht zwangsläufig der Institution Kirche angelastet werden. Wenn aber im großen Stil Geistliche das tun, dann kann es nur der Institution Kirche angelastet und es von allen Gläubigen erwartet werden, dass sie sich kritisch damit auseinandersetzen. Sie tun es nicht – und genau das ist ebenfalls zu kritisieren.

Gleiches gilt für Musliminnen und Muslime, die ihren Glauben als Privatsache begreifen. Dazu haben sie jedes Recht, aber eben auch die Pflicht, sich zu den Auswirkungen der gewaltsamen Verbreitung des Islams zu positionieren.

Dennoch: Genauso, wie ich die Ausbreitung dieser frauenverachtenden Ideologie mit allen mir zur Verfügung stehen Mitteln bekämpfen werde, werde ich jede verschleierte Muslimin vor tätlichen Übergriffen schützen. Mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln – nicht nur den politischen …


 

 

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