„Mehr Stolz, Ihr Frauen!“
Die „heroica 2025“: Schön war´s
No woman no cry
Und die begann mit einer Stunde Zugverspätung auf dem Kölner Hauptbahnhof, bzw. auf der Domplatte. Bei einem kleinen Zwischenstopp und einer Tasse Kaffee im Außenbereich des „Café Reichard“ blickte ich auf den Dom und sinnierte darüber nach, dass er sich in wenigen Wochen zum 10. Mal jährt: „Der Schock“, wie Alice Schwarzer später titeln würde; bekannt als die berühmt-berüchtigte „Kölner Silvesternacht“.Daran erinnere ich mich gut, die Kölner Rundschau berichtete als erstes darüber, der Artikel wurde mir bei Facebook in die Timeline gespült. Einen Tag, nachdem es überall hieß, die Silvesternacht sei friedlich verlaufen. Das betonte auch die Kölner Polizei in ihrer Pressemitteilung. Plötzlich sollten auf der Domplatte Hunderte Frauen Opfer sexueller Übergriffe geworden sein – ausgeübt von mehr als tausend Männern, größtenteils aus dem arabischen, bzw. nordafrikanischen Raum. Ehrlich gesagt, das konnte ich mir nicht vorstellen, dazu reichte meine Phantasie nicht aus. Als eine der ersten Journalistinnen fing ich an, selbst zu recherchieren. Die Polizeipressestelle in Köln war offenbar komplett überfordert, vermutlich war noch gar nicht geklärt, welche „Wahrheit“ sie verkünden sollte, bzw. durfte. Tagelang stand ich mit denen im Gespräch, schließlich hieß es, ich solle meine Fragen schriftlich per E-Mail schicken. Das habe ich gemacht – auf die Antworten warte ich heute noch!
Fest steht: Bereits am Silvesternachmittag versammelten sich Hunderte Männer, meist arabischer, bzw. nordafrikanischer Herkunft, auf der Domplatte und brachten unkontrolliert Pyrotechnik zum Einsatz; das Ziel war u.a. der Dom. Später umzingelten sie in kleinen Gruppen Frauen, grapschten sie an, manche griffen zu Busen und Po, andere nutzten alle natürlichen Öffnungen der Frauen, an die sie gelangen konnten. Dabei wurden einige Frauen bestohlen, weshalb in der Nacht ungewöhnlich viele Strafanzeigen wegen Diebstahls gestellt wurden. Wir lernten: Dieses Muster wird im Polizeijargon „Antanzen“ genannt. Und dieses „Antanzen“ gab es in jener Nacht auch anderen Städten, u.a. in Hamburg, wie sich später herausstellen sollte.
Von Anfang an wurde versucht, das ganze Ausmaß der sexualisierten Gewalt gegen die Frauen auf der Domplatte zu verharmlosen, schließlich standen betroffene Frauen als „Rassistinnen“ am Pranger, weil sie gewagt hatten, die Täter zu beschreiben. Denn es ging nicht um „Antanzen“, sondern um „Taharrusch dschama'i“, arabisch für „gemeinschaftliche Belästigung“, eine vor allem in Ägypten bekannte Praxis, um mittels sexueller Übergriffe Frauen aus der Öffentlichkeit zu drängen. Ein Jahr später war das Problem nicht die drohende Gefahr einer Wiederholung, sondern dass die Polizei Sperren errichtete und ausschließlich Männer kontrolliert; dabei wiederum solche aus dem arabischen oder nordafrikanischen Raum. Das Hamburger Abendblatt wusste Anfang Januar 2017 zu berichten, dass die vergangene Silvesternacht friedlich verlaufen sei. Auf dem Bild zu dem Text waren ausschließlich Männer zu sehen – schätzungsweise aus dem arabischen und nordafrikanischen Raum. No woman no cry – keine Frauen, keine sexuelle Belästigung.
Meine Blicke schweiften über die Domplatte und ich sah sie förmlich vor mir, die „Omas gegen Rechts“, die sich Ende des Jahres entschlossen jenen entgegenstellen werden, die an die denkwürdige Silvesternacht 2015/16 erinnern werden – und dabei die Herkunft der Täter nicht verschweigen. Es war nicht „ein Mann“, auch nicht 1.000 Mal „ein Mann“, sondern es war eine bestimmte Sorte Mann, die sich zusammenrotteten und Frauen spüren ließen, was sie in ihren Augen sind: Freiwild.
Stadt der Künstlerinnen
Zeit also, sich mit anderen starken Frauen zusammenzutun – auf nach Siegburg.
dem berühmten Komponisten, der das Märchen „Hänsel und Gretel“ vertonte und dessen Schwester Adelheid, die das Libretto dazu schrieb. Er wurde weltberühmt, „Hänsel und Gretel“ ist heute die weltweit am häufigsten aufgeführte Kinderoper, ihr Anteil daran wird meistens verschwiegen. Siegburg ist also eine Stadt der Künstlerinnen – nur weiß das kaum jemand.
Zwischen Marktplatz und Abtei liegen 40 Höhenmeter, die es wahlweise über die Bergstraße oder über die Treppe vom Spielplatz Michaelisberg zu erklimmen gilt. Wer nicht gut zu Fuß ist, kommt um ein Taxi nicht herum. Davon gibt es aber glücklicherweise in Siegburg genug.
Am Freitagabend, zu Beginn der „heroica 2025“, gab es, quasi als Belohnung für den mühevollen Aufstieg, erstmal das Abendessen. Anschließend das lustige Kennenlernspiel, das die Teilnehmerinnen der „heroica 2024“ bereits kannten. Gut gelaunt ließen wir den Abend ausklingen mit dem „Hedwig-Dom-Trio“, Nikola Müller, Isabel Rohner und Gerd Buurmann, die Leben und Wirken der Frauenrechtlerin und deren Motto „Mehr stolz, Ihr Frauen!“ auf die Bühne brachten. Anschließend konnte wer mochte noch abtanzen.
Lieben Gruß aus TERF-Island
Am Samstagmorgen stand das Thema „Selbstbestimmungasgesetz“, bzw. der Kampf gegen den Queersinn, auf dem Programm. Aktivistinnen aus Spanien und „TERF-Island“ (Großbritannien) berichteten über ihren Widerstand. Wir lernten: Es ist überall der gleiche Mist – aber wir sind nicht allein.
Daran schloss sich eine Fragerunde mit Alice Schwarzer an, die sich leutselig der Neugier des Publikums stellte. Es folgte Susanne Schröter – und mit ihr das Thema Islam, bzw. Islamismus. Ein Begriff, den ich persönlich ablehne, denn das Problem ist nicht irgendein „Ismus“, sondern der Islam. „Islamismus“ suggeriert, es gebe den guten Islam und den irgendwie aus dem Ruder gelaufenen Islamismus mit Erscheinungen wie Scharia-Recht, Geschlechter-Apartheid, Judenhass, und radikalen Predigern, die in den Moscheen die ansonsten „vielen friedlichen Muslime“ verhetzen. Das ist schlicht Unsinn – und wer sich anschaut, was seit dem 7. Oktober 2023 auf unseren Straßen, in unseren Unis und in den Medien los ist, weiß, dass ich Recht habe. Das Problem heißt Islam. Im Zweifelsall stellen sich selbst Atheisten hinter die Umma – sogar Atheistinnen.
Wie dem auch sei, der Block war grob mit „Islamismus“ übertitelt, nach Susanne Schröter folgte noch eine Gesprächsrunde u.a. mit Monireh Kazemi, Astrid Manthey, Hourvash Pourkian und Birgit Ebel.
Ehre, wem Ehre gebührt
Im Laufe des Nachmittags wurden noch Preise verliehen, den allersten ersten Frauenheldinnenpreis bekam Rona Duwe verliehen für ihr mutiges Eintreten gegen die Transideologie, für misshandelte Frauen, für Mütter generell, für ihre Einsatzbereitschaft und überhaupt. Alles in allem ein mehr als verdienter erster erster Frauenheldinnenpreis. Wir gratulieren an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich!
Den Zeiten ersten Frauenheldinnenpreis bekam der Podcast, bzw. „die Podcastin“, den Isabel Rohner entgegennahm. Dann wurden noch Birgit Kelle für ihr Buch „Ich kaufe mir ein Kind“ sowie Anabel Schunke als „Journalistin des Jahres“ ausgezeichnet. Nach dem reichhaltigen Abendessen gab es wieder die Möglichkeit, das Tanzbein zu schwingen.
Sonntags war das Thema „Leihmutterschaft“ prominent platziert. Zunächst berichteten Aktivistinnen aus Italien über ihren Kampf dort, anschließend referierte Birgit Kelle aus ihrem Buch. Anschließend stelle Islamismus-Expertin Sigrid Herrmann "Die vielen GEsichter des politischen Islam" vor. Währenddessen wurden in anderen Seminarräumen verschiedene Projekte vorgestellt sowie der nunmehr 5 Jahre dauernde aktive Kampf gegen die Transideologie Revue passieren lassen. Dann folgte ein – ebenfalls – reichhaltiges Mittagessen und anschließend die Abschlussrunde, in der alle Frauen, die das wollten, ihre Eindrücke schildern konnten.
Nach vielem Herzen und Drücken ging es zurück nach Hamburg; dieses Mal nicht mit dem Zug, sondern im Auto mit den Hamburgerinnen. Danke an die Fahrerin, dass Du uns so souverän nach Hause kutschiert hast und danke an alle Mitfahrerinnen für die angenehme Konferenz-Nachlese.
2026 wird es keine „heroica“ geben, sondern erst wieder Ende Februar 2027; wieder in der KSI in Siegburg. Eine tolle Tagungsstätte, die nur leider ihren Preis hat. Dieser Hauch von Luxus, den wir uns an dem Konferenz-Wochenende gegönnt haben, steht wiederständigen Frauen selbstverständlich dienstgradmäßig zu. Nur leider können sich viele das nicht leisten. Deshalb wäre es wünschenswert, wenn jetzt darüber nachgedacht würde, wie mehr Frauen, die eni solches Wochenende nicht finanzieren können, die Teilnahme ermöglicht werden kann. Beispielsweise durch ein Solikonto, auf das bereits jetzt Spenden eingezahlt werden können – gerne auch von Männern.
Das KSI ist – ich weiß, ich wiederhole mich – eine tolle Tagungsstätte, barrierefrei, wenn wir mal von dem steilen Aufstieg absehen, mit Fahrstuhl und Rolli-WC auf allen Ebenen. 4 Zimmer sind behindertengerecht mit einer Verbindungstüre sowie einem modernen barrierefreien Bad mit ebenerdiger Dusche ausgestattet. Hunde sind grundsätzlich nicht gestattet – das gilt indes nicht für Assistenzhunde. Die gelten juristisch nicht als Tiere, sondern als Hilfsmittel und müssen gemäß Behindertengleichstellungsgesetz akzeptiert werden – so sie ausgebildet und indiziert sind. Notwendig ist ein einheitliches Kennzeichen für Assistenzhunde und ein Ausweis für die Mensch-Assistenzhund-Gemeinschaft.












