Die Erziehung der linken Frau





Text: Juliane Beer

oder: warum das gemeinsames Aufbegehren gegen männliche Gewalt ausfällt

Ab 2015 wanderten mehrere tausend Männer aus Ländern, in denen Frauenrechte teilweise praktisch nicht existieren, nach Deutschland ein. Trotz diesbezüglicher Sozialisation/Erziehung gelingt es einem Teil dieser Männer, keine Gewalt gegen Frauen und Kinder auszuüben. Auch vor 2015 hat es zugewanderte Männer gegeben, die sich in Deutschland unter anderem aufgrund der gesetzlich verankerten Gleichberechtigung wohl fühlten und fühlen.
Einem anderen Teil zugewanderter Männer gelingt ein gewaltfreier Umgang mit Frauen nicht. Nicht vor 2015 und nicht danach.

Um die soll es im Folgenden gehen.

Woran es liegt, dass die einen können, was den anderen nicht gelingt soll nicht Gegenstand dieses Textes sein. Es fällt nicht in den Zuständigkeitsbereich von uns Frauen, die Beweggründe für männliche Aggressionen und Gewaltausbrüche zu ermitteln. Ebenso wenig ist es unsere Aufgabe, Verständnis für männliche Gewalt zu zeigen, diese gar zu verstehen, zu verzeihen oder die betreffenden Männer zu therapieren.
Ungeachtet dessen fühlen sich zahllose Frauen genau dazu berufen, die meisten davon absolvierten nie eine professionelle therapeutische Ausbildung oder ähnliches. Die Tatsache, dass sie Frauen sind und dazu erzogen wurden zu verstehen, zu dulden, zu helfen, scheint ihnen ausreichend Qualifikation zu sein.

Spätestens ab der Silvesternacht 2016 zeigte sich, dass ein Jahr zuvor nicht eine Millionen pflegebedürftige Kinder nach Deutschland gelangt waren, die es mittels Teddybärwurf am Bahnhof willkommen zu heißen galt.

In besagter Silvesternacht übten arabische Männer verabredet sexuelle Übergriffe auf Frauen im öffentlichen Raum aus, in einigen Heimatländern der Täter ein probates Mittel, unverschleierte, feiernde Frauen in ihre Schranken, nämlich in nicht öffentliche Häuser und Räume zu verweisen.

Die Presse versuchte zunächst, die Vorfälle zu vertuschen. Als dies nicht mehr gelang, brach ein Geschrei los, als hätte mit einem derartigen Vorfall niemand rechnen können (obwohl bereits 2015 fernab des rechten Lagers mahnende Stimmen, übrigens überwiegend von nichtdeutschen Männern, laut wurden).
Die deutsche Politik zeigte sich insgesamt hilflos, Linke und LINKE (Mitglieder der Partei Die LINKE) empört. Die linke Empörung galt allerdings nicht den Tätern aufgrund der Übergriffe auf Frauen. Die linke Empörung ergoss sich über Frauen, die es wagten, die Täter zu benennen und Sicherheit vor ihnen einzufordern.
Zahlreiche Frauen aus dem linken Lager schlossen sich ihren Genossen an und übernahmen für sie die Kontrolle in (Frauen)- Diskussionsgruppen sozialer Netzwerke, zu denen Männer keinen Zutritt haben. Somit war zu jeder Zeit an jedem als links(liberal) ausgewiesenen Ort gewährleistet, dass vermeintliche Männerrechte, zum Beispiel das vermeintliche Recht auf Gewalt gegen Frauen oder das vermeintliche Recht, Frauen aufgrund abweichender Meinungen zurechtzuweisen, zu bedrohen, zu beschimpfen, bzw. aus der Gemeinschaft auszuschließen, gewahrt blieben.

Ein einmaliges Ereignis?

Nein. Gewalttätige Vorfälle gegen Frauen in Parks, öffentlichen Verkehrsmitteln, auf der Straße, in Schwimmbädern häuften sich. Die Hilflosigkeit der Politik nahm zu. Frauen wurden angewiesen, eine Armlänge Abstand von ´verdächtig erscheinenden´ Männern zu halten, nicht allein im Park zu joggen, nachts nicht allein vom Club nach Hause zu gehen und weitere (Über)lebenshilfe-Tipps mehr.

In links(liberalen) Kreisen stieg proportional dazu die Aggression und der Druck gegen Frauen, die gewalttätige Männer aus aller Herren Länder nicht weiter dulden wollten. Dass auch nichtdeutsche Frauen in erheblichem Maße unter dieser Gewalttätigkeit zu leiden haben gilt in linken Kreisen als Nebenwiderspruch.
Die selbstverständlich nicht zu leugnende Tatsache, dass Teile deutscher/westlicher Männer ebenfalls gewalttätig sind, zog die absurde Forderung nach sich, dass Frauen sich (nämlich weil (!) deutsche Männer ebenfalls gewalttätig sind) nicht über einen Zuzug weiterer Gewalttäter beschweren dürften, ja, dies nicht einmal thematisieren sollten. 
Die Absicht dahinter war klar: einer Frau steht es nicht zu, Männer in ihre Schranken zu weisen. So erklären sich einheimische Männer sehr schnell und solidarisch für ebenfalls schuldig, wodurch zuletzt kein Schuldiger mehr auszumachen war. Wir alle kennen diese Methode aus unserer Schulzeit: wenn ein/e beliebte/r KlassenkameradIn die Fensterscheibe der Aula eingeschlagen hatte, meldete sich die gesamte Klasse schuldig. Das Nachsitzen als Kollektivstrafe wurde gemeinsam und vergnügt verbracht. Wagte es aber dennoch einmal jemand, die/den wahren Schuldigen zu verpetzen, gab es dafür Klassenkeile und Ausschluss aus der Gemeinschaft.

Der erwachsene Klassenraum findet bei Facebook und Twitter statt. In linken Blasen entstanden groteske Rituale, beispielsweise, dass nach einer Gruppenvergewaltigung, durchgeführt von arabischen Männern, sämtliche Männer im Lande schuldig gesprochen werden mussten. Nebenbei bemerkt: Sippenhaft ist ein Mittel archaischer Gesellschaften (wo Gewalt gegen Frauen nicht selten eine völlig legitime Form des Umgangs war).

Draußen ging die Gewalt gegen Frauen und gegen Kinder weiter, die Fensterscheiben der Aula einzuwerfen wurde zur internationalen männlichen Teamwork mit Zuarbeits(liebes)dienst linker Frauen.

Solidarität unter Männern ist eine beneidenswerte Angelegenheit. Solidarität unter Frauen ist bis heute eine brüchige, (zer)störungsanfällige Kostbarkeit.
Aber es gingen doch schließlich Frauen gegen Gewalt auf die Straße?

Ja, Frauen aus dem konservativen, unpolitischen oder rechten Lager organisierten Demonstrationen. Frauen, die sich dem linken und linksfeministischen Lager zugehörig fühlten blieben fern. Die Demonstrationen wurden bald eingestellt, die Politik von links bis CDU geiferte, die Presse höhnte.

Warum?

Linke und feministische Frauen hätten die Märsche doch auch zu ihrer Veranstaltung machen können?

Dass man nicht Seit an Seit mit Faschistinnen marschiert ist klar. Warum man aber nicht Seit an Seit mit konservativen oder unpolitischen Frauen marschiert, wenn das eigene Wohlergehen und die eigene Sicherheit Gegenstand der Proteste ist, bei diesen wie bei einem selbst, ist unbegreiflich.
Stattdessen beteiligten sich linke Frauen bei nächster Gelegenheit an Demonstrationen für die Rechte der internationalen Männerwelt, ohne dabei mit einem Sterbenswörtchen auf ihre Situation aufmerksam zu machen.

Verrückt?

Auf den ersten Blick vermutlich ja.

Aber der erste Eindruck trügt oft.

Schauen wir uns drei Gebote aus dem Kapitel `Sozialisation der Frau über Jahrhunderte´ an.

Erstes Gebot: die Frau hat ihre Bedürfnisse hinter die des Mannes zu stellen. Auch wenn das in westlichen Ländern nicht mehr offiziell gefordert wird (anders als in einigen arabischen Staaten, wo Frauen zum Beispiel erst essen dürfen, wenn die Männer satt sind und Reste übrig gelassen haben) sind Frauen weltweit auf diese Regel konditioniert. In einer postmodernen Gesellschaft erwartet man gerade von (links)liberalen Mitgliedern einer bestimmten Bildungsschicht, dass sie ihre Rolle kennen und befolgen. Ein autoritäres Hinweisen sucht man zu vermeiden, die eine Seite wie die andere.

Zweites Gebot: eine Frau hat, um begehrenswert zu sein, hilfsbereit und gefügig zu sein. Sie hat sich zu kümmern. Wenn sie beklagt, dass die, denen ihre Fürsorge gilt, sich gegen sie wenden, gar ihre Gesundheit gefährden, hat sie ihre Aufgabe nicht begriffen. Es droht Ausschluss aus der Gruppe. Liebesentzug. Das will jedes Individuum vermeiden. Ein stilles sich Aufopfern jedoch garantiert nach wie vor Gnade und hier und da ein Erfolgserlebnis (in der Logik männlichen Denkens, das nicht wenige Frauen bereitwillig übernehmen).

Drittens: eine Frau ist weisungsgebunden. Die Männer ihrer Bezugsgruppe geben das Startsignal für Empörung und Beschwerden.
Nach linker Philosophie werden Demonstrationen gegen gewalttätige, nichtdeutsche Männer von Rechten nicht deshalb organisiert, weil es Rechten um das Frauenwohl geht, sondern weil Rechte auf diese Weise ihrem Rassismus freien Lauf lassen wollen.
Dass es vielen rechten Männern nicht um Frauenwohl geht ist unbestritten, aber vielen linken Männern geht es eben so wenig um Frauenwohl. Dass es einer Frau lieber ist, wenn ein deutscher rechter Mann sie aus rassistischen Motiven gegen den Übergriff eines arabischen Mannes verteidigt, als wenn ein linker Mann sie aus Konsequenz nicht gegen den Übergriff eines arabischen Mannes verteidigt, wird vom links(liberalen) Männerhirn ausgeblendet, was nachvollziehbar ist, da es nicht um die eigene (Lebens)gefahr geht.
Und auch hier werden Frauen wieder mit einem perfiden Trick unter Druck gesetzt. Der, die einen nichtdeutschen Mann als Sicherheitsrisiko identifiziert, wird Rassismus attestiert. Dass zahllose Frauen sich um die Hautfarbe und Herkunft ihres Partners nicht im geringsten scheren, ja viele Frauen sogar nichtdeutsche (und natürlich auch deutsche) Männer, die zu Gewalt neigen viel zu lange als Partner ertragen, wird einfach ausgeblendet.
Doch um Frauen auf Linie zu bringen ist jedes Mittel recht.

Der vorläufige Höhepunkt spielte sich gestern, am 29. Juli, im sozialen Netzwerk Facebook ab, nachdem bekannt wurde, dass ein Afrikaner eine Frau und ihren Sohn vor einen einfahrenden Zug schubste und dies auch bei einer weiteren Frau versuchte. Der achtjährige Junge starb.
Zahllose Menschen reagierten entsetzt, wütend, traurig. Versuchten, sich in die Mutter zu versetzen, die vermutlich nie wieder ein normales Leben führen wird. Eine Frau aus meiner Kontaktliste setzte einen Post ab, der zum Inhalt hatte, wie sehr sie, selbst Mutter, die Tat mitnehmen würde. Dabei war ihr der `Fehler` unterlaufen, die Nationalität des Täters zu nennen. Sofort brach ein Sturm der Empörung los, nicht ob des Mordes, sondern ob der Nennung der Nationalität des Täters. Diese sei umgehend zu löschen, ansonsten, so wurde gedroht, wolle man die Verfasserin bei Facebook als Hetzerin melden und sowieso aus der eignen Kontaktliste kicken. 
Diejenigen, die sich vor der harten Realität bereits in den Wahnsinn geflüchtet haben, ließen ihrer Spiritualität freien Lauf. Eine solche Tat könne überall, jederzeit und durchgeführt von jedem geschehen.
Es fehlte nur noch der Hinweis auf die Vorsehung/ den lieben Gott/Engel/Geister, die es an diesem Tag nun mal auf den Jungen abgesehen hatten.

Man kann nur hoffen, dass die Mutter des ermordeten Kindes von derartigem Irrsinn verschont bleibt, falls sie überhaupt überlebt.
Sogenannte alte, weiße, böse, (dicke) Männer als Täter zu benennen, wird auf Facebook übrigens jederzeit geduldet.

Erwähnenswert erscheint mir noch der Post einer SPD Politikerin bezüglich des Mordes an dem achtjährigen Kind.
Ich zitiere (Rechtschreibung und Grammatik wie im Original):

„Mein Tag beginnt beruflich heute am HBF #frankfurt Gleis 8 es liegt trotz des Medienaufkommend Ruhe und Stille über dem #frankfurthauptbahnhof ich selbst bin nachdenklich und fürchte die Hetze der geistigen BrandstifterInnen die ich so sehr verachte.“

Wenn eine Politikerin sich mehr davor fürchtet, dass ihre (männerdominierte) Partei bei den anstehenden Landtagswahlen unter die 5 % Hürde rutscht als davor, dass Frauen und Kinder mehr und mehr um ihre Sicherheit bangen müssen, haben linke Männer ihr Erziehungsziel erreicht.

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