Geflüchtete Frauen in Berlin

 





Am 8. Januar live aus Speiches Blueskneipe sprachen wir mit und über geflüchtete Frauen in


Berlin.

Zu Gast war

Irene Kosok, Innenarchitektin, arbeitet aktuell als Bestatterin und kümmert sich seit Jahren ehrenamtlich um geflüchtete Frauen.

Irene Kosok war vor zwei Jahren schon einmal zu Gast bei uns, damals hatte sie ein Café, das als Treffpunkt für arabische Frauen diente, aufgebaut.

Wie geht es "ihren" Frauen inzwischen?

Irene Kosok ist desillusioniert und gab dies auch zu. Viele ihrer Frauen steckten nach wie vor so tief in Erziehung und Sozialisation, dass sie den Sprung in die Freiheit nicht schaffen würden/wollten. Die Abhängigkeit von einer Community, die ein Ausscheren aus traditionellen Frauenrollen nicht dulde, dafür Geborgenheit gebe, sei zu groß. Auch würden viele Frauen keine Notwendigkeit sehen, die deutsche Sprache zu erlernen.

Irene Kosok wird trotzdem nicht aufgeben, denn einzelne ihrer Frauen seien an Autonomie und Selbstbestimmung interessiert und für die lohne es sich, weiterzumachen.

Ebenfalls zu Gast war

Nataliia Neshta, die in der Ukraine als Journalistin arbeitete und kurz nach Kriegsausbruch nach Berlin kam. Hier realisierte sie ein Filmprojekt über LGBT-Flüchtlinge.

Sie berichtete über ihre dramatische Flucht aus Kiew, für die eine halbe Stunde Zeit blieb, über die Situation von LGBT vor Kriegsausbruch sowie über die aktuelle Situation ihrer Angehörigen, die aus verschiedenen Gründen nicht geflohen sind, sowie über private russisch-ukrainische Beziehungen.

Mehrmals bedankte sie sich bei allen Deutschen dafür, dass man sie und ihre Landsleute so freundlich aufgenommen habe und nach wie vor hilfsbereit sei.

Nataliia Neshta bekannte, nicht damit zu rechen, dass der Krieg bald vorbei sei. So hätte sie begonnen, sich ein Leben in Berlin aufzubauen. Unsere Sprache verstehe sie inzwischen, weshalb wir unsere Fragen auf deutsch stellen konnten und sie auf englisch antwortete (für das Publikum von mir übersetzt).

Worüber sie und Irene Kosok sich völlig einig waren: Integrationsprobleme wären bei ukrainischen Frauen nicht zu befürchten.

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