Die Muslimbruderschaft in Deutschland - ein grober Überblick

Text: BG


Immer wieder weist der Verfassungsschutz auf die Gefährlichkeit der Muslimbruderschaft hin. Doch spielt sie überhaupt eine wesentliche Rolle in Deutschland?




Die Muslimbruderschaft (MB) versteht sich als weltumspannendes Netzwerk, das seit den 1960er Jahren auch in Deutschland aktiv ist. Das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) geht von bundesweit 1000 Personen im engeren Kreis aus, doch mit ihrem weit verzweigten Netzwerk an Moscheegemeinden, Koranschulen, Bildungseinrichtungen, Hilfsorganisationen, etc. erreichen sie laut der Behörde Zehntausende Muslime. Aktuell ist eine Expansion in Richtung Ostdeutschland zu beobachten. Dem Kölner Express zufolge registrierte Burkhard Freier, Leiter des Landesamtes für Verfassungsschutz (LfV) Nordrhein-Westfalen (NRW), „dass die hiesigen MB-nahen Vereinigungen verstärkt Flüchtlinge aus den arabischen Staaten in ihren Bannkreis ziehen, um sie für ihre Ziele einzuspannen.
Die Behörde lässt keinen Zweifel am Ziel der MB: „´Die IGD und das Netzwerk kooperierender Organisationen verfolgen trotz gegenteiliger Beteuerungen vor allem eines: Die Errichtung islamischer Gottesstaaten und in letzter Konsequenz auch in Deutschland.`Mittelfristig gesehen, warnte Freier, gehe von einer verstärkten Einflussnahme der MB eine weitaus größere Gefahr für die deutsche Demokratie aus, als von der radikal-islamischen Salafisten-Szene, deren militante Protagonisten Terror-Gruppierungen wie Al Kaida oder den ´Islamischen Staat` (IS) unterstützten.
Die Gründe für diese Einschätzung sind vielfältig: Zum einen verfügen die Führungsfiguren der Bewegung über einen hohen Bildungsgrad, ferner werden sie großzügig durch Geldgeber von der arabischen Halbinsel unterstützt. Laut dem BfV verfügen die MB-Filialen in Deutschland ´über ein umfangreiches Schul- und Fortbildungsprogramm für muslimische und religiös interessierte Personen aller Altersgruppen`.“
Meiner Ansicht nach ist der legalistische islamische Fundamentalismus gegenwärtig die gefährlichste politische Strömung in Deutschland. Nicht, weil die Ideologie an sich gefährlicher wäre als der Faschismus (deutscher Prägung), sondern weil weite Teile der Bevölkerung, insbesondere jene, die sich als progressiv verstehen, ihm Tür und Tor öffnen und statt der Ausbreitung des islamischen Fundamentalismus jene bekämpfen, die diese Entwicklung aufzeigen und den Islam kritisieren.
Das legalistische fundamental-islamische Netzwerk reicht unterdessen weit in die Zivilgesellschaft, Wissenschaft, Justiz, Medien und Politik hinein – und verändert unsere Gesellschaft nachhaltig. So nachhaltig wie kein anderes politisch extremes Milieu. Die Ideologie der Muslimbruderschaft sowie der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) und DITIB, dockt problemlos an die schiitischer Organisationen an. Ihr gemeinsames Ziel ist die Verankerung des islamischen Normen-, Werte- und Rechtssystems Scharia, zumindest für den muslimischen Teil der Bevölkerung. Ihr Stichwort ist „Vielfalt“, das Zauberwort „Toleranz“, das ihnen den Weg in alle Bereiche unserer Gesellschaft ebnet.

Weltumspannendes Netzwerk

Als die HAMAS 1988 ihre „Charta“ veröffentlichte, rieben sich viele verwundert die Augen: Die HAMAs sei Teil des weltumspannenden Netzwerks der Muslimbruderschaft, hieß es darin. Leider keine maßlose Übertreibung, sondern bittere Realität: In mehr als 70 Ländern der Welt ist die 1928 von Hasan al-Banna gegründete Organisation inzwischen aktiv. Eines davon ist Deutschland.
Die Ideologie der Organisation ausführlich darzustellen, würde an dieser Stelle den Rahmen sprengen. Nur so viel: Die MB vertritt eine fundamentale Auslegung des Islams; das Ziel ist die Errichtung eines weltweiten Kalifats, sprich eines Gottesstaats. Das bedeutet, dass Allah der ausschließliche Souverän ist, dessen Willen die Menschen sich zu unterwerfen haben. Der Wille Allahs, den dieser Mohammed vor rund 1.400 Jahren offenbart haben soll, ist demnach die Grundlage des Zusammenlebens und auch die einzige Quelle für das Rechtswesen. Kurzum, die Scharia, ein nach Allahs Willen ausgerichtetes Werte-, Normen- und Rechtssystem, das ausnahmslos alle Bereiche der Gesellschaft regelt. Kernstück der Scharia ist das Familienrecht, dessen Kernstück wiederum die Kontrolle der Frauen ist. Via „Ehre“ wird das Familienrecht privatisiert, jeder Mann wird somit zum Richter – und bisweilen auch zum Henker – einer jeden Frau sowie aller Abtrünnigen, Oppositionellen, Homosexuellen, Anders- oder Nichtgläubigen. So werden die männlichen Mitglieder der muslimischen Gesellschaft in dieses System eingebunden, mitunter buchstäblich durch eine Leiche im Keller. Denn die Ehre, der Familie, der Sippe oder des Clans zu wahren, ist die fürnehmste Aufgabe eines jeden Muslims.
Ziel der MB ist es, die Scharia weltweit zu implantieren. Letztlich als einziges Gesellschaftssystem, vorerst gibt sie sich in Europa indes damit zufrieden, es als gleichrangiges Modell für die muslimische Community zu installieren. Dazu geben die Vertreter der Organisation sich nach außen offen und tolerant, sie verstehen es geschickt, sich permanent als Opfer des Rassismus der Mehrheitsgesellschaft, den sogenannten anti-muslimischen Rassismus, zu inszenieren und so gelingt es ihnen, mehr und mehr Personen und Organisationen auf ihre Seite zu ziehen, die im vermeintlichen Kampf „gegen Rechts“ der Scharia den roten Teppich ausbreiten. Diese Allianz geht von der Autonomen Antifa über NGOs, ausnahmslos alle etablierten Parteien, Abgeordneten, MinisterInnen, die Bundeskanzlerin, den Bundespräsidenten, wissenschaftliche Einrichtungen, Medien, bis hin zu jüdischen Gedenkstätten und der israelischen Botschaft. Falls das mal nicht so reibungslos klappt, dann stehen hinter der MB und den dazu gehörigen Organisationen zahlungskräftige Scharia-Staaten, die das nötige Kleingeld bereitstellen, um den Rechtsweg zu beschreiten, z. B. um einzuklagen, dass Frauen im Staatsdienst den Hijab tragen können. Einer dieser Staaten ist Katar, mit dem die Bundesregierung munter Handel betreibt.
Der Hijab ist gleichermaßen Markenzeichen und Trophäe des fundamentalen Islams, so wie auch die MB ihn auslegt. Der erbitterte Kampf um die Akzeptanz des Hijabs und anderer Formen der Verschleierung, mittlerweile sogar kleiner Mädchen im Kindergarten, ist eine Form des Dschihad, des Gotteskriegs. In dem Fall sind die Waffen die Gesetze europäischer Gesellschaften, die auf diese Art religiösen Fundamentalismus überhaupt nicht ausgerichtet sind. Der Hijab ist das seidene Band des Dschihad – und es liegt an uns, wie lang es noch werden kann.

Muslimbrotherhood and friends
Die MB identifiziert sich mit der Umma, der muslimischen Gemeinschaft, die auf der ganzen Welt zu etablieren das erklärte Ziel ist. Bei der Wahl der Mittel zur Umsetzung dieses Ziels ist die MB flexibel, die Palette reicht von Terrorismus bis hin zu dem, was hierzulande als „Marsch durch die Institutionen“ gilt, also den legalistischen Weg. Hier legalistisch agierende, dem weltumspannenden Netzwerk angehörende Organisationen scheuen indes nicht davor zurück, Terrororganisationen in anderen Regionen zu unterstützen, z. B. die HAMAS. Die MB und auch ihre Tochterorganisation gerieren sich gern als Wohlfahrtsorganisationen. Wahr ist, dass sie auf vielfältige Weise in dem Bereich tätig sind. So bekommen sie Kontakt zu den Menschen an der Basis, schaffen Abhängigkeiten, können Lücken staatlicher Versorgung füllen und erlangen Stück für Stück soziale Kontrolle über die Menschen. Die erste Intifada – unabhängig davon, wie frau/man diese bewertet – wurde stark getragen von Frauen. Schon Ende des letzten Jahrhunderts waren Frauen weitestgehend aus der Öffentlichkeit im Gazastreifen verbannt. Innerhalb eines Jahrzehnts hatte die HAMAS es geschafft, ihnen den in der Charta formulierten Platz an Heim und Herd als Gebärende und Erzieherin künftiger Gotteskrieger zuzuweisen.
Die türkische „Millî Görüş“-Bewegung (Nationale Sicht) gilt ebenfalls als Teil des weltumspannenden Netzwerks der MB. Somit auch deren deutscher Ableger „Islamische Gemeinschaft Millî Görüş“ (IGMG). Es gibt diverse personelle Verflechtungen. U.a. wurde die IGMG von dem aus dem Irak stammenden und der MB nahestehenden Yusuf Zeynel Abidin gegründet. Dessen Tochter Emel erregte 2005 Aufsehen, weil die streng religiös erzogene Frau den Hijab ablegte und dies öffentlich begründete. Den Entschluss habe sie beim Bügeln gefast, sagte sie in einem Interview, das ich damals mit ihr führte. 1989 wurde sie Vorstandsmitglied des „Islam Kolleg Berlin“, der ersten – staatlich geförderten – muslimischen Privatschule. An dieser Schule wurde später Fereshta Ludin Lehrerin, nachdem sie in Baden-Württemberg nicht in den Schuldienst übernommen wurde, weil sie sich weigerte während des Unterrichts den Hijab abzulegen. Fereshta Ludin war früher im Vorstand der „Muslimischen Jugend Deutschland“ (MJD), der Jugendorganisation der MB. Den Prozess gegen das Bundesland Baden-Württemberg, den sie vorerst verlor, führte sie mit (finanzieller) Unterstützung des „Zentralrats der Muslime in Deutschland e.V.“ (ZMD). Dessen Gründungsmitglied und einflussreichste Mitgliedsorganisation ist die „Islamische Gemeinschaft Deutschlands“ (IGD), die sich kürzlich in „Deutsche Muslimische Gesellschaft (DMG) umbenannte. Die IGD, bzw. DMG, gilt als Kernorganisation der MB in Deutschland. Deren ehemaliger Vorsitzender Ibrahim El-Zayat ist verheiratet mit Sabiha El-Zayat-Erbakan, Nichte des ehemaligen türkischen Ministerpräsidenten Necmettin Erbakan, dem Begründer der Millî-Görüş-Bewegung sowie Schwester des langjährigen Vorsitzenden der IGMG, Mehmet Erbakan. Allein hier wird schon deutlich, wie verzahnt die einzelnen Organisationen ineinander sind. In der Person Ibrahim El-Zayat vereinigt sich sozusagen die gesamte Palette der Organisationen der MB. Doch dazu später mehr. Necmettin Erbakan war dem Schweizer Islam-Kritiker Emrah Erken zufolge “maßgeblich beeinflusst von Said Qutb, einem der führenden Muslimbrüder aus Ägypten“ und ist der geistiger Ziehvater des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan, der als eine exponierte Persönlichkeit in dem weltumspannenden Netzwerk der MB gilt. Wie die Millî-Görüş-Bewegung vereint auch Recep Tayyip Erdoğan nationalistische und streng religiöse Vorstellungen. Es ist nicht dem Pragmatismus geschuldet, dass er sich zur Umsetzung seines ehrgeizigen Ziels, die Türkei in ein Kalifat, also einen islamischen Staat, zu verwandeln, die MHP, die türkische faschistischen Grauen Wölfe ins Boot geholt hat. Er zeigt sich auch gern in der Öffentlichkeit, die eine Hand zum R4BIa-Gruß, dem Handzeichen der MB, die andere zum Wolfsgruß geformt, dem Handzeichen der Grauen Wölfe. Die logische Konsequenz der Einordnung des türkischen Präsidenten in die Riege der führenden Persönlichkeiten der MB ist, dass auch die türkische Religionsanstalt DITIB diesem Spektrum zuzuordnen ist. DITIB untersteht der türkischen Religionsbehörde DIYANET, diese wiederum der türkischen Regierung, letztlich dem Präsidenten. Diese Einordnung wird auch dadurch bestätigt, dass an der Europäischen Islamkonferenz, die die Türkei Anfang 2019 in der Ende 2018 eröffneten DITIB-Moschee in Köln, die als Europazentrale der türkischen Religionsbehörde anzusehen ist, durchführte, hochrangige Vertreter der MB teilnahmen.
Im Klartext bedeutet das, dass die beiden größten muslimischen Verbände, DITIB und IGMG, die zusammengenommen mindestens die Hälfte aller Moscheegemeinden stellen, somit mehrheitlich die Moscheen in Deutschland der MB zuzuordnen sind. Das heißt allerdings nicht, dass tatsächlich in jeder dieser Moscheen die Vernichtung Israels gepredigt wird, oder dass alle Mitglieder der Moscheevereine oder die Besucher der Moscheen einen Scharia-Staat auf deutschem Boden errichten möchten. Aber die hinter der Mehrheit der deutschen Moscheen stehende Ideologie ist die der MB. Zutiefst beunruhigen sollte uns, dass auf besagter Europa-Konferenz die Gründung eines europäischen islamischen Verbundes beschlossen werden sollte. Damit formiert sich der fundamentale Islam in Europa zu einer politischen Kraft. Die islamkritische Bloggerin Sigrid Herrmann-Marschall hat sich die dort beschlossenen Punkte einmal näher angesehen. Diese lesen sich wie eine Kampfansage – und sie sind eine Kampfansage an die Integration, an die säkulare Gesellschaft, an Europa in seiner jetzigen Verfasstheit.
Die Ideologie der MB zeichnet sich durch extremen Antisemitismus aus, der gespeist wird durch die Überlieferungen bezüglich des Lebens des Propheten Mohammeds sowie dem Antisemitismus der Nazis, den diese mittels des seinerzeit leistungsstärksten Kurzwellensenders der Welt aus Zeesen bei Berlin auf Arabisch, Türkisch und Persisch in die islamische Welt sendeten. Heute äußert sich dieser Antisemitismus durch die Delegitimierung des Staates Israel. Mit diesem Bestreben dockt die MB an die Vorstellungen der iranischen Schiiten an, die ebenfalls durch den Mohammedschen und den Hitlerischen Antisemitismus geprägt sind. So ist es nicht verwunderliche, dass im ZMD neben diversen Gruppierungen aus dem Spektrum der MB auch das „Islamische Zentrum Hamburg“ (IZH), die Europazentrale der iranischen politischen und religiösen Führung des Irans organisiert ist. Doch der Reihe nach.

Die Organisationen der MB sowie ihnen nahestehende Gruppierungen in Deutschland – ein unvollständiger Überblick

(ohne Anspruch auf Vollständigkeit)

Ursprung der Muslimbruderschaft in Deutschland sind das um 1960 entstandene „Islamische Zentrum München“ (IZM), das von Said Ramadan, dem Schwiegersohn von Hassan al-Banna geleitet wurde sowie die „Islamische Gemeinschaft Deutschland“ (IGD), jetzt DMG. Die IGD/DGM ist eines der Gründungsmitglieder des ZMD und dessen einflussreichste Organisation. Vor einiger Zeit hat der ZMD seine Mitgliederliste aus dem Netz genommen, aber es ist davon auszugehen, dass ein großer Teil der Mitgliedsorganisationen der MB nahesteht. Außerdem sind dort das IZH Mitglied sowie die „Union der Türkisch-Islamischen Kulturvereine in Europa e.V.“ (ATIB), welche dem Spektrum der faschistischen Grauen Wölfe zuzurechnen sind.
Neben dem IZM spielen das „Islamische Zentrum Aachen“ (IZA) sowie das „Haus des Islam“ (HDI) in Lützelbach eine zentrale Rolle.Die „Muslimische Jugend Deutschland“ (MJD) ist die Jugendorganisation der MB. Sie ist Mitglied im „Forum of European Muslim Youth and Student Organizations” (FEMYSO), einem europäischen Netzwerk der MB nahestehenden Jugendorganisationen. Auch Millî Görüş ist Mitglied bei FEMYSO.
Als ideelle Eminenz im Hintergrund wurde 1997 in London der „EuropeanCouncil of Fatwa and Research“ (ECFR) gegründet. Dessen Vorsitzender ist der in Katar ansässige Yusuf al-Qaradawi, der als Chefideologe der MB gilt. „Die Organisation versucht, die islamischen Gelehrten in Europa zusammenzuführen und die islamische Jurisprudenz zu vereinheitlichen, und widmet sich insbesondere dem Erlassen von Fatwas für Muslime in Europa, um - gemäß der Scharia - deren Probleme im Alltag zu lösen und deren Interaktion mit den säkularen Gesellschaften des Westens zu regulieren. Die Organisation stützt sich in ihren Gutachten und Studien auf die vier klassischen Rechtsschulen des Islam.“
Es gibt einen deutschen Zweig, den FATWA-Rat.
Als Kernkompetenz verkauft der MB gern Wohltätigkeit, weshalb er selbstredend auch Wohltätigkeitsorganisationen unterhält, u.a. „Islamic Relief“ (IR), der auch in Deutschland aktiv ist. Die Organisation arbeitet vielschichtig, sie unterstützt ebenso die HAMAS als auch Flüchtlinge in den Asylunterkünften. Flüchtlinge sind generell für fundamental-islamische Organisationen eine begehrte Klientel. Über den Dreh „Wohlfahrt“ bekommen sie problemlos Zugang. Welcher großzügig mit milden Gaben Bedachte wollte sich wohl der Einladung zum Freitagsgebet verschließen? „Islamic Relief“ selbst sieht sich als Hilfsorganisation, die sich insbesondere durch islamische Werte leiten lässt. Das englische Wort ‚Relief‘ steht für Unterstützung und diese Aufgabe übernimmt die NGO in über 40 Ländern weltweit. In Deutschland wurde die Nichtregierungsorganisation 1996 gegründet und bei IRD arbeiten rund 80 Mitarbeiter in Voll- und Teilzeit. 2016 hat die deutsche Organisation nach eigenen Angaben weltweit über 12 Millionen Euro in Projekte investiert.

Zwischen 2011 und 2015 hat Islamic Relief laut eigenen Angaben insgesamt 6.134.930,24 Euro an öffentlichen Fördermitteln erhalten. Beispielsweise hat das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) zwischen 2013-2015 über 600.000 Euro in ein jordanisches Rehabilitationsprojekt von Islamic Relief für Flüchtlinge investiert.“
Diese Wohltätigkeit verfolgt außerhalb der islamischen Welt aber noch andere Ziele: U.a. Verschleierung der politischen Interessen und die Einbeziehung der Mehrheitsbevölkerung, insbesondere politische EntscheidungsträgerInnen. Wie das funktioniert, macht u.a. der „Kreis derDüsseldorfer Muslime“ (KDDM) vor: Alljährlich wird ein Fußball-Turnier zu Gunsten von „Islamic Relief“ veranstaltet. Als Schirmherr trat u.a. der Profi-Kicker Mesut Özil auf, aber auch der Düsseldorfer Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD)auf. Mit solchen Events sind die MB dann angekommen in der Mitte der Gesellschaft.
Neben diesen eindeutig der MB zuzurechnenden Organisationen, gibt es noch einige, die sich im Umfeld der MB bewegen, die z. B. AnhängerInnen der MB, der IGMG sowie DITIB vereinen, möglicherweise auch Personen, die sich nicht explizit diesem Spektrum zurechnen. Da wäre z. B. „JUMA – jung, muslimisch, aktiv“, gegründet von der heutigen Berliner Staatssekretärin Sawsan Chebli zu ihrer Amtszeit als stellvertretende Sprecherin des Auswärtigen Amts unter Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD). Juma ist das Freitagsgebet, das in der Moschee zu verrichten für männliche Gläubige vorgeschrieben ist. Dass es nur den männlichen Gläubigen vorgeschrieben ist, wird häufig als Argument verwendet, Frauen den Zutritt zu Moscheen zu verwehren. Wenn überhaupt, dann dürfen sie sich nur in gesonderten Bereichen aufhalten, die sie über gesonderte Zugänge erreichen. So werden Moscheen zu Männerhäusern – nicht selten staatlich finanziert. Allein die Wahl des Namens der Organisation lässt bereits auf eine streng konservative Auslegung des Islams schließen. JUMA spricht logischerweise junge Musliminnen und Muslime an, viele von ihnen mit deutscher Staatsbürgerschaft, die hier geboren wurden, das deutsche Bildungssystem durchliefen, bzw. durchlaufen und eine akademische Laufbahn anstreben. 90% der weiblichen JUMA-Aktivistinnen tragen einen Hijab. Sie sind die angehenden Juristinnen, Wissenschaftlerinnen, Ärztinnen, Journalistinnen und Politikerinnen von morgen und streiten schon heute selbstbewusst für die Akzeptanz des fundamentalen Islams in Deutschland. Da mag sich jetzt jede/r selbst ausmalen, was sie später, wenn sie berufliche Fuß gefasst haben, in unsere Gesellschaft einspeisen werden. Zum Umfeld von JUMA gehören die Dattelträger/Datteltäter, von denen wiederum ein Mitglied, die Comedian Gülcan, das Kulturprogramm beim Fußball-Turnier des KDDM bestritten hat. Die "Datteltäter“ bewegen sich im Spektrum der "Neudeutschen Organisationen" (NDO). "Datteltäter" YounesAl-Amayra ist/war laut taz Aktivist bei JUMA - Jung, Muslimisch, Aktiv.
Außerdem sind sowohl die MJD als auch JUMA Teil der „Neuen Deutschen Organisationen“ (NDO), die aus den „Neuen Deutschen Medienmachern“ (NDM) hervorgegangen sind.
Die NDO ist die Plattform, auf der sich dem fundamentalistischen Islam, vor allem aus dem Spektrum der MB, zuzurechnende Organisationen und Personen aus dieser Szene mit Institutionen, Organisationen, Vereinigungen, Medien und PolitikerInnen der autochthonen Gesellschaft zusammentreffen und die Drehscheibe, auf der der fundamentale Islam in alle Bereiche unserer Gesellschaft hinein gespült wird. Dort treffen sich die AktivistInnen der MJD und JUMA mit solchen anderer fundamental-islamischer Organisationen, aber auch mit nicht-muslimischen. NDO werden unterstützt von zahlreichen Einrichtungen aus der Zivilgesellschaft, von Medien wie taz und Zeit, Gewerkschaften, VertreterInnen von Parteien, gefördert vom Staat und Stiftungen.
Das auf der Drehscheibe NDO entstandene Netzwerk mit meiner Ansicht nach aktuell die größte Gefahr für die Demokratie in Deutschland, weil es die Gesellschaft so nachhaltig wie keine andere Organisation verändern wird.
Ein Beispiel für diese nachhaltige Veränderung ist MUTIK, ein Kulturprojekt, das an zahlreichen Schulen agiert, dort Schülerinnen und Schüler aller Konfessionen oder ohne Konfession anspricht und ebenfalls zu den NDO gehört.
Zentrales Anliegen der NDO und der Mitgliedsorganisationen ist „Vielfalt“, sprich die Akzeptanz des fundamentalen Islams. Das Zauberwort, das die Herzen öffnet lautet „Toleranz“.
In Bezug auf MUTIK heißt das, dass schon den Kindern beigebracht wird, die Sonderstellung von MuslimInnen zu akzeptieren, sprich das Verbot der Teilnahme am Schwimm-Unterricht für Mädchen aus muslimischen Familien, Fasten während des Ramadans, die Verschleierung ihrer Mitschülerinnen, die Änderung des Speiseplans in der Schulkantine, etc. Werden sie von klein auf daran gewöhnt, werden sie dem als Erwachsene vermutlich eher nicht widersprechen.
Aus MUTIK ist die „Junge Islamkonferenz“ (JIK) hervorgegangen, ebenfalls Mitglied der NDO. Diese spricht Jugendliche und Jungerwachsene, muslimischen Glaubens oder auch nicht, an. Primär organisiert die JIK, deren Hauptamtlichen übrigens nicht mehr ganz so J, sprich jugendlich sind, sondern bereits auf eine akademische Laufbahn zurückblicken, Veranstaltungen zu Themen, die mit dem Islam zu tun haben, wo andere nicht mehr ganz so jugendliche AkademikerInnen ihnen die Akzeptanz des fundamentalen Islams, insbesondere die Verschleierung, einimpfen. Auf gut deutsch: Die JIK dient zur Indoktrination, weniger der Kinder und Jugendlichen aus muslimischen Familien, sondern der autochthonen Gesellschaft. Finanziert werden die Organisationen, Stiftungen und Vereinigungen u.a. vom Staat und von Stiftungen. Eine davon, die auch die JIK unterstützt, die Stiftung Mercator, habe ich mir mal näher angeschaut.
In den Reigen der Organisationen, die sich im Umfeld der MB bewegen, gehört auch das „Berliner Netzwerk gegen Diskriminierung und Islamfeindlichkeit“ (Inssan e.V.). Dieses einordnen zu können, ist insofern wichtig, weil der Inssan e.V. die treibende Kraft hinter dem Angriff auf das Berliner Neutralitätsgesetz ist. Laut Sigrid Herrmann-Marschall wurde der Verein „2007, 2008 und 2009 wurde er wegen dieser Einstufung (MB nah, Anm. d. Verf.) im Berliner Verfassungsschutzbericht aufgeführt“ (https://vunv1863.wordpress.com/2018/03/31/berlin-die-marketing-abteilung/#more-13312). Die Bloggerin zitiert die Vorsitzende des Vereins, Lydia Nofal, die im Tagesspiegel offen zugab, Kontakte zur IGD zu haben: „Wie ist es mit Ägypten? Inssan wird eine Nähe zur Islamischen Gemeinschaft in Deutschland (IGD) nachgesagt. Die gilt für den Verfassungsschutz als Hort der Muslimbruderschaft in Deutschland. Die Muslimbrüder kommen aus Ägypten, wo Teile von ihnen für einen muslimischen Gottesstaat eintreten.
Wir haben Kontakte zur IGD und zu deren Präsidenten Ibrahim al Zayat. Aber zu den Muslimbrüdern oder zu Ägypten haben wir überhaupt keine Beziehungen. Die IGD steht auf dem Boden des Grundgesetzes und wir knüpfen grundsätzlich Kontakte zu allen Gruppen, von denen wir wissen, dass sie auf der Basis des Grundgesetzes stehen und sich zur Mehrheitsgesellschaft öffnen.“
Der Trick zieht indes nicht, denn es ist lange bekannt, dass die MB auch in Deutschland aktiv ist.
In demselben Interview räumte Lydia Nofal ein, aus den Golfstaaten finanziert zu werden: „40 Prozent (der anfallenden Kosten für den Bau einer geplanten Moschee, Anm. d. Verf.) sollen durch Spenden zusammenkommen, 60 Prozent durch Moscheestiftungen in den Golfstaaten.“ Sigrid Herrmann-Marschall fand auch heraus, dass Lydia Nofal Teilnehmerin einer Konferenz unter dem Motto „Zurück zu den Wurzeln ´Islamleben`“ 2011 in Bad Orb. Sigrid Herrmann-Marschall schätzt die Mehrheit der dort teilnehmenden als MB nah ein. Außerdem fand sie heraus, dass Inssan e.V. 2017 mit mehr als 100.000 € vom Bundesfamilienministerium gefördert wurde.
Mit anderen Worten: Im Verbund mit Scharia-Staaten fördert der Bund eine Vereinigung, die sich zum Ziel gesetzt hat, das Berliner Neutralitätsgesetz zu kippen und die Trophäensammlung der MB, Hijab tragende Frauen, vor allem in öffentlichen Funktionen Hijab tragende Frauen, enorm zu bereichern.

Was heißt das für unsere Gesellschaft?

Vermutlich machen sich die wenigsten Gedanken darüber, was das in der Konsequenz für unsere Gesellschaft in 10, 20 Jahren bedeutet, letztlich, was es für unsere Töchter und Enkeltöchter, aber auch für unsere Söhne und Enkelsöhne bedeutet. Mit den Berliner Verhältnissen kenne ich mich nicht aus, deswegen kurz ein paar Anmerkungen zu Hamburg. Dort hat der SPD-Senat einen Staatsvertrag mit der SCHURA und DITIB geschlossen. Außerdem mit dem „Verband der Islamischen Kulturzentren e. V.“ (VIKZ), der Alevitischen Gemeinde (die vor macht, wie ein solcher Vertrag positiv mit Leben zu füllen wäre) und der "Ahmadiyya Muslim Jamaat" (AMJ).
Dieser Staatsvertrag, der den religiösen Organisationen – lediglich die Alevitische Gemeinde ist eine kulturelle, keine religiöse Vereinigung – die maximale Freiheit erlaubt, ist Grundlage für den später aufgrund von massiven Problemen geschlossenem „Verhaltenskodex zur Religionsausübung“ an der Universität Hamburg. Demnach ist es Musliminnen lediglich verboten, das Gesicht bei Klausuren zu verschleiern. Außerdem sind Feierlichkeiten wie das Itfar-Fest, das Fastenbrechen, in Gebäuden der Universität, etwa dem Audimax untersagt.
D.h., in Hamburg werden Akademikerinnen ausgebildet, die vollverschleiert durchs Leben gehen – außer eben bei Prüfungen. Auch im Staatsdienst ist Verschleierung kein Einstellungshindernis.
Etwa 50% der in Hamburg lebenden unter 18jährigen haben eigenen oder familiären Migrationshintergrund, die meisten davon im muslimischen Kontext. Wenn ich mir Studien anschaue, die sich damit beschäftigen, wie hoch der Anteil der Musliminnen und Muslime ist, die religiöse Gebote über weltliche Gesetze stellen, dann kann ich daraus schlussfolgern, dass mindestens ein Viertel der aktuell in Hamburg lebenden Kinder mit einem Weltbild aufwachsen, in dem die Schwester unter dem Bruder steht, dieser über ihr, der ab einem gewissen Alter sogar seiner Mutter gegenüber weisungsbefugt ist. Beide, Mädchen und Jungen, lernen, dass Allah das Maß aller Dinge ist, die Mädchen werden früher oder später – meinen aktuellen Beobachtungen zufolge eher früher – verschleiert, sie werden nicht am Schwimm-Unterricht teilnehmen, an keinem Schulausflug und vermutlich werden sie sehr jung verheiratet werden. Die Jungen werden auf die Rolle des Bewahrers der Ehre der Familie vorbereitet, sie lernen sorgsam darauf zu achten, wer diese verletzt – oder beleidigt, die Kuffar, die Ungläubigen, etwa. Ihnen werden Formen der Konfliktlösung vermittelt, die auf der Stärke der Familie, der Sippe, des Clans beruhen, die auf das Recht des Stärkeren setzt und im Rahmen derer Streitigkeiten mit anderen Methoden als einem klärenden Gespräch gelöst werden.
Es traut sich niemand, diesen Zusammenhang zu thematisieren, geschweige denn vorurteilsfrei zu erforschen, aber meiner Ansicht nach ist die Zunahme der Jugendgewalt, insbesondere der verstärkte Einsatz von Messern auch unter Jugendlichen, genau dem geschuldet. Das ist eine Hypothese, die zu veri- oder falsifizieren mir leider die Möglichkeiten und die Mittel fehlen.
Aber unabhängig davon: Ist das eine Zukunft, die wir unseren Töchtern und deren Töchtern zumuten möchten? Oder unseren Söhnen und deren Söhnen?

Personen, die der MB zugehörig sind, ihr nahe stehen oder sich in deren Umfeld bewegen

Die Tagung in Bad Orb führt uns ins Geflecht der Einzelpersonen innerhalb der Organisationen oder im Umfeld der MB. Neben Lydia Nofal, der Vorsitzenden des Inssan e.V., nahm auch Aydan Özoğuz an der Tagung teil. Diese lässt sich nicht einer bestimmten Organisation zuordnen, aber ohne sie würde es das gesamte Netzwerk der „Neudeutschen“ zumindest in der jetzigen Form nicht geben. 2011 war sie noch migrationspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion. Allein das ist ein Skandal. Bevor sie Bundestagsabgeordnete wurde, war sie Mitglied der SPD-Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft und deren migrationspolitische Sprecherin. Dort lernte sie ihren späteren Ehemann Michael Müller kennen, der später, als Innensenator, am Staatsvertag mit der SCHURA mitwirkte. Noch in ihrer Funktion als migrationspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion griff sie massiv in die Deutsche IslamKonferenz (DIK) ein. Nachdem der damalige Innenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) die Mitgliedsorganisationen der DIK gebeten hatten, Hinweise auf terroristische Bestrebungen an die entsprechenden Behörden zu melden, riet sie den muslimischen Teilnehmenden, die DIK zu boykottieren. Später, als es um Razzien im salafistischen Milieu ging, riet sie zu „Augenmaß“ und in der Debatte um das Verbot von Kinder-Ehen wollte sie imaginäre Erbansprüche der Mädchen und deren Kinder in deren Herkunftsländern schützen. Als Integrationsbeauftragte der Bundesregierung trug sie maßgeblich dazu bei, das „neudeutsche“ Netzwerk auszubauen, zu finanzieren, zu fördern, ihm ein wissenschaftliches Antlitz und viel scheinbare Expertise zu verleihen. Das beschreibe ich ausführlich in meinem im Frühjahr 2019 erscheinenden Buch „Das Scharia-Kartell – Fundamental-islamische Netzwerke in Deutschland“.
Insofern ist Aydan Özoğuz nicht direkt als Muslimschwester zu bezeichnen, wohl aber als Mäzenin eines Netzwerkes, in das MB nahe Vereinigungen und Personen tief verwoben sind. Dieses Mäzeninnentum finanzierten übrigens die deutschen SteuerzahlerInnen. Eine weitere Sozialdemokratin, die tief in diese Szene verstrickt ist, ist die Berliner Staatssekretärin Sawsan Chebli. Deren von ihr sehr verehrter und im vergangenen Jahr verstorbener Bruder Ayoub Chibli, seines Zeichens Imam in Schweden, war aktiver Teil der dortigen Muslimbruderschaft.
Das dürfte selbstverständlich seiner Schwester nicht angelastet werden. Wenn, …, ja, wenn die sich nicht selbst in den Verdacht brächte, die Sympathie ihres Bruders für die MB, mindestens aber den fundamentalen Islam zu teilen. Abgesehen von der Gründung von JUMA, die schon für sich spricht, empfing sie den Emir von Katar im Auftrag der Bundesregierung in einem Kleid aus dem Stoff, aus dem die berühmt-berüchtigten Pali-Tücher hergestellt werden. Und zwar in grün, der Farbe der HAMAS, die laut Angaben der Herstellerfirma jahrelang nicht produziert wurden, weil sie eben mit der Terrororganisation assoziiert worden seien.
Die bereits erwähnte Fereshta Ludin befindet sich immer noch im „Kopftuch-Streit“.
Ibrahim El-Zayat, der ebenfalls bereits erwähnte langjährige Vorsitzende der IGD, rührte sozusagen in allen Töpfen der Muslimbruderschaft. Laut Wikipedia war er 1996 Mitbegründer und bis 2002 Vorsitzender von FEMYSO, „er sitzt darüber hinaus im Vorstand der Federation of Islamic Organisations in Europe (FIOE), die Gründerin des ´Europäischen Rates für Fatwa und Forschung` (ECFR) ist“ und er „ist auch im Vorstand der muslimischen Hilfsorganisation „Islamic Relief Deutschland“ in Köln und Berlin. Außerdem – und das ist nochmal interessant im Hinblick auf die Verquickung der IGMG mit der MB: „Als Generalbevollmächtigter der Europäischen Moscheebau- und Unterstützungsgemeinschaft (EMUG) verwaltet El-Zayat die etwa 300 Milli-Görüş-Moscheen in Deutschland“.
Das sind nur einige seiner vielen Tätigkeiten. Wikipedia zufolge bezeichnete der „in Kairo wohnhafte damalige oberste Führer der Bruderschaft, Mohammed Mahdi Akef, … den Präsidenten der IGD, Ibrahim el-Zayat, in einem ARD-Fernsehbeitrag als ´Chef der Muslimbrüder in Deutschland`. Ibrahim El-Zayat wehrte sich jedoch gegen diese Bezeichnung und ließ auf der Homepage der Muslimbrüder eine Gegendarstellung veröffentlichen, in der er schrieb, er sei ´kein Mitglied der Muslimbruderschaft`. Ein Mitglied der Muslimbruderschaft in Deutschland soll neben Ibrahim El-Zayat auch Mehmet Erbakan sein.“
Ein weiterer Multi-Funktionär ist Khaled Hanafy, laut Wikipedia Vorsitzender des „Rates für Imame und Gelehrte in Deutschland“ (RIGD), war als Berater der IGD, jetzt DGM, tätig und holt sich laut Sigrid Herrmann-Marschall seinerseits Rat bei Yusuf al-Quaradawi, dem in Katar ansässigen Chefideologen der MB.
Außerdem ist er stellvertretender Generalsekretär des „European Council for Fatwa and Research“ (ECFW) und Vorsitzender von dessen deutschem Ableger, dem FATWA-Ausschuss in Deutschland. Auf der Webseite des Fatwarats wird er als „einer der größten Rechtsgelehrten in Europa, mit besonderer Spezialisierung auf Usul al Fiqh (Islamische Rechtsmethodik)“ vorgestellt.
Laut Sigrid Herrmann-Marschall ist der ECFR „eines der wichtigsten Gremien der Muslimbruderschaft in und für Europa. Besetzt ist das Gremium dominant mit Personen, die nicht in Europa residieren, die aber die Strömungsstrategie für den europäischen Raum mit bestimmen. Das ECFR ist Teil eines relevanten und dichten Aktions- und Organisationsgeflechts und eine der maßgeblicheren Instanzen. Dort werden Verhaltensregeln für die Gläubigen vorgegeben und religiös (selbst-)legitimierte Sichten auf politische Fragen vorgestellt.“
Jahrelang war Yusuf al-Quaradawi Vorsitzender des ECFR, der Webseite des Fatwarats zufolge ist es aktuell Shaykh Dr. Abdullah bin Yusuf al-Judai, „einer der international renommiertesten Gelehrten in Hadith und Fiqh“. Dort ist zu lesen, er sei „Imam seit dem 15. Lebensjahr“ und „islamischer Rechtsberater für diverse Banken und Unternehmen“. Er steht diesem Gremium seit Ende 2018 vor.
In dem Zusammenhang zu nennen wäre auch MuhammadSiddiq Borgfeldt, der Vorsitzenden des HDI, der auch im ersten Vorstand des ZMD aktiv war und Mitglied im ECFR ist. Er organisiert Wallfahrten nach Mekka und Medina.
Aktuell ist Aiman Mazyek Vorsitzender des ZMD. Der gibt sich immer betont weltoffen und liberal, doch Experten bescheinigen ihm (und Ibrahim El-Zayat), in Deutschland eine eigenständig agierende Organisation innerhalb des weltumspannenden Netzwerks der MB aufgebaut zu haben.

Diese Liste ließe sich nahezu endlos fortsetzen oder die Informationen zu den genannten Organisationen und Personen umfassend ergänzen. Denn die MB hat eine geschickte Arbeitsweise, um die Verbindungen zu verschleiern: Es werden ohne Ende Organisationen, Vereinigungen, Stiftungen, etc. gegründet, die ihrerseits wiederum Splittergruppe um Splittergruppe gründen, bis niemand mehr durchblickt. Genau das ist das Ziel. So erscheint jede Gruppierung als unabhängig – und harmlos. Aber sie sind alles andere als das.

 


 


Kommentare