Gebrüder Özoğuz und Schwester - Teil II: die Schwester


Text: Birgit Gärtner 

Die zweifelhafte politische Vita der Bundestagsvizepräsidentin Aydan Özoğuz und die ideologische Nähe zu ihren Brüdern, denen sie eigenen Aussagen zufolge politisch nicht nahestehen will.

Wer sich mit fundamental-islamischen Strukturen in Deutschland beschäftigt, kommt um einen Familien-Clan nicht herum: Die Familie Özoğuz. Umtriebige Schiiten und bekennende Israelhasser die Brüder Yavuz und Gürhan, hochrangige SPD-Politikerin, ehemalige Integrationsbeauftragte der Bundesregierung und seit dem 26.10.2021 Vizepräsidentin des Deutschen Bundestags die Schwester Aydan. Die will zwar mit den politischen Ansichten und Aktivitäten ihrer Brüder nicht in Verbindung gebracht werden, was ihr gutes Recht ist, doch ihre politischen Aktivitäten und ihre öffentlichen Äußerungen lassen daran Zweifel aufkommen – und ihre bisherige politische Praxis lässt Schlimmstes befürchten hinsichtlich der Protektion der fundamental-islamischen Verbände und pro-islamischen Netzwerke.

Zu Beginn meiner Recherchen zu einer Szene, die ich „Scharia-Kartell“ nenne, ging ich davon aus, dass die Schwester Teil des Netzwerks der Brüder sei, im Laufe meiner Nachforschungen drängte sich mir der Eindruck auf, die Brüder sind Teil des Netzwerks der Schwester, in dem im Grunde alle fundamental-islamischen Strömungen vereint sind und denen Aydan Özoğuz in ihrer Amtszeit als Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration zu höchsten politischen Ehren verhalf. Sie protegierte, förderte, finanzierte (vielfach aus Mitteln des Bundesfamilienministeriums) fundamental-islamische Netzwerke, von denen die ihrer Brüder nur ein kleiner Teil sind. Bzw. Netzwerke, die mit fundamental-islamischen Organisationen verwoben sind und die z.T. ganz offen sagen, dass es ihr Ziel ist, korrigierend in die Medienberichterstattung über den Islam einzugreifen. Sie gründete, förderte, protegierte und finanzierte Institute, die mit akademischen Titeln ausgestattete "Expertinnen" und "Experten", u.a. zum Hijab hervorbringen, die sich gegenseitig Preise verleihen, um die "Expertise" noch zu krönen.

Aydan Özoğuz studierte in Hamburg Anglizistik, im Nebenfach Spanisch und Personalwirtschaft. Während ihrer Studienzeit engagierte sie sich an der Seite von Ursula Neumann für den Doppelpass für türkische StaatsbürgerInnen. Daran erinnerte sich Necla Kelek in der EMMA.

Ursula Neumann lehrte an der Uni HH Allgemeine und International Vergleichende Erziehungswissenschaften. Von 1999 bis 2001 war sie die Ausländerbeauftragte der Freien und Hansestadt Hamburg.

Ihr Mitstreiter, Hakkı Keskin, war Gründungsmitglied und Vorsitzender der türkischen Gemeinde. Von 1993 bis 97 war er Mitglied der SPD-Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft, von 2005 bis 09 war der Mitglied des Deutschen Bundestags in der Fraktion der PDS (heute DIE LINKE). Keskin hat wiederholt die These vom Völkermord an den Armeniern in Frage gestellt. Das sorgte auch für Zwist in der PDS-Fraktion, so dass er nicht wieder als Kandidat aufgestellt wurde.

Die Forderung nach dem Doppelpass entstand vor dem Hintergrund der rassistischen Anschläge in Mölln, Solingen und Hünxe. Insofern ist der Wunsch nach Rechtssicherheit verständlich. Allerdings ließen sich diese Aktivitäten auch als gegen Integration gerichtet interpretieren. Immerhin trugen sie zu der Schaffung von türkischen Parallelwelten in diesem Land bei. Wobei ich nicht unerwähnt lassen möchte, dass viele deutsche Staatsbürgerinnen und Staatsbürger mit einer doppelten Staatsbürgerschaft überhaupt keine Probleme haben, und diese doppelte Staatsbürgerschaft auch im Hinblick auf unsere Gesellschaft keine Probleme bereitet. Problematisch wird die doppelte Staatsbürgerschaft nur dann, wenn daraus der Anspruch auf Sonderrechte abgeleitet, oder die politische Linie des Herkunftslandes in die deutsche Politik getragen wird, so wie z. B. BIG das macht.

Später trat Aydan Özoğuz  in die SPD ein, wo sie ihren Ehemann Michael Müller kennenlernte. Das Paar ist mittlerweile getrennt. 2011 wurde sie Integrationsbeauftragte der Bundestagsfraktion der SPD. Im gleichen Jahr wurde sie als Referentin einer Zusammenkunft des aus den Strukturen der Muslimbruderschaft hervorgegangenen Spektrums angekündigt. Das fand die Islamismus-Expertin Sigrid Herrmann-Marschall heraus. 

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Quelle: https://vunv1863.files.wordpress.com/2017/02/igd-c3b6zoguz-bad-orb-2011-161212.jpg

2012 – und so kommen wir zur SCHURA zurück – wurde der Staatsvertrag geschlossen. Innensenator war zu diesem Zeitpunkt Michael Müller, der Erste Bürgermeister Olaf Scholz, der politische Mentor von Aydan Özoğuz. Der Staatsvertrag mit der SCHURA wurde immer mal wieder in Frage gestellt, z. B., als bekannt wurde, dass in Millî-Görüş-Moscheen für den Sieg des türkischen Militärs im syrisch-kurdischen Afrim gebetet wurde. Laut Hamburger Abendblatt ließ Mustafa Yoldaş, vorerst seine Ämter ruhen, weil er seine Begeisterung für diesen Krieg nicht im Zaum halten konnte und öffentlich kundtun musste. Unterdessen wurde er nicht mehr zum SCHURA-Vorsitzenden gewählt.

2013 wurde Aydan Özoğuz  Integrationsbeauftragte der Bundesregierung.

Sie griff in die Islam-Konferenz ein, indem sie den muslimischen Vertreter zum Boykott riet. Hintergrund war die Forderung des damaligen Bundesinnenministers Hans-Peter Friedrich (CSU), dass die muslimischen Gemeinden und Vereine aktiv zur Verhinderung von Terrorakten beitragen und verdächtige Personen und Aktivitäten melden sollten. Das ist belegt, u.a. durch den Vorsitzenden der Kurdischen Gemeinde in Deutschland, Ali Ertan Toprak.

Pro-islamische Netzwerke

Als es um das Verbot von Kinder-Ehen ging, warnte sie davor, diese nicht anzuerkennen. Als es Razzien gegen die Salafisten-Szene gab, mahnte sie „Augenmaß“ an.

Im „Journalisten-Handbuch zum Thema Islam“, seinerzeit gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, also der Schwester der Brüder, die den Al-Quds-Tags bewerben und öffentlich über das Existenzrecht Israels abstimmen lassen, steht, dass muslimischer Antisemitismus kein nennenswertes Problem sei.

Außerdem ist darin zu lesen:

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MACHEN MEDIEN DEN ISLAM UNBELIEBT?
Ergebnisse aus Bevölkerungsumfragen in Deutschland belegen weit verbreitete Ressentiments und negative Einstellungen gegenüber dem Islam. Eine am Münsterschen Exzellenzcluster ´Religion und Politik` im Jahr 2010 entstandene Studie kommt beispielsweise zu folgenden Ergebnissen:
• 57,8 Prozent der Westdeutschen und 62,2 Prozent der Ostdeutschen vertreten eine „eher negative“ oder „sehr negative“ Haltung zum Islam.
• Über 80 Prozent der Deutschen denken bei dem Stichwort Islam an die „Benachteiligung der Frau“, über 70 Prozent an „Fanatismus“ und über 60 Prozent an „Gewaltbereitschaft“.
• Weniger als 10 Prozent denken beim Stichwort Islam an „Friedfertigkeit“, „Toleranz“ und „Achtung der Menschenrechte“
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Oder auch: "Ein zentrales Islam-Stereotyp ist die Gewaltbereitschaft des Islams."

Das Problem ist allerdings nicht, so vermittelt es das „Handbuch“, die Nicht-Existenz der Menschenrechte in den Gottesstaaten, Kinder-Ehen, Ehrenmorde und Tote und Verletzte durch islamisch-fundamentalistischen Terror, sondern die Medien: „"Zumindest bei großen Medien gibt es hochgradig ausgebildete Fachjournalisten. Gleichwohl klagen diese hinter vorgehaltener Hand über eingeschränkte Themenagenden, über bestimmte Konjunkturen, an denen man nicht vorbeikommt, etwa wie Herrn Sarrazin oder die Silvesternacht von Köln" .

Der Islam wäre also die Religion mit dem großen  „F“ für „Frieden“, wenn nur die bösen Medien nicht wären. Journalistinnen wie ich, die seit vielen Jahren über die Leiden der Opfer des religiösen Fanatismus berichten.

In den Mainstream-Medien findet eine kritische Berichterstattung nicht einmal statt. Nach jedem Terroranschlag sind die Medien bemüht, Entschuldigungen für den Täter zu finden. Denn mit dem Islam hat das wahlweise „nichts“ oder „überhaupt nichts“ zu tun.

Jung, dynamisch, fromm: Die Generation „Neue Deutsche“

Wer ihr Agieren über längere Zeit (retrospektiv) beobachtet, kommt zu dem Schluss, dass sie den Organisationen und Personen den Weg auf die parlamentarische Bühne ebnet, aus denen das Netzwerk ihrer Brüder besteht. Wenn sie spricht und agiert, wirkt sie häufig wie dem  Muslim-Markt entsprungen. Bislang war ich der Auffassung, Frau Staatsministerin sei die Handlangerin ihrer Brüder und deren Netzwerken. Doch das Netzwerk der Gebrüder Özoğuz ist nur ein Teil des Netzwerks ihrer Schwester. Denn als Staatsministerin unterstützte sie nicht nur die Netzwerke ihrer Brüder, sondern sie schaffte und unterhielt eigene. Diese Netzwerke sind wesentlich subtiler als die ihrer Brüder, sehr viel unverdächtiger, die Protagonistinnen und Akteure sind primär gut ausgebildete, eloquente, selbstbewusste Musliminnen und Muslime der 2. und 3. Generation. Also, hier geboren oder zumindest aufgewachsen, hier zur Schule gegangen und ausgebildet. Solche, wie „JUMA, jung, muslimisch, aktiv“, um ein Beispiel zu nennen. „Juma“ steht für das Freitagsgebet, das streng gläubige Muslime in der Moschee verrichten müssen. Allerdings nur männliche, Frauen steht der Gang in die Moschee frei – sofern in „ihrer“ Moschee überhaupt Platz für Frauen ist. Insofern steht „Juma, jung, muslimische, aktiv“ für ein streng konservatives Religionsverständnis, das sich vom Salafismus insofern unterscheidet, als dass die Frauen nicht nur Hüterin von Haus und Hof, Gebärmaschinen für die nächste Generation tapferer Gotteskrieger und bis zu einem bestimmten  Alter deren Erzieherinnen sind, sondern eine gute Bildung und Ausbildung genießen und auf den Arbeitsmarkt drängen, häufig auch auf den akademischen Arbeitsmarkt. Also die nächste Generation Ärztinnen, Richterinnen, Anwältinnen, Journalistinnen, Lehrerinnen, Erzieherinnen, Soziologinnen, …  Dabei liegt ihnen besonders ihr vermeintlich durch die im Grundgesetz verankerte Religionsfreiheit verbriefte Recht am Herzen, am Arbeitsplatz das angeblich muslimische Kopftuch und auch andere Formen der angeblich religiös konnotierten Verhüllung tragen zu dürfen.  

Als „neue Deutsche“ bezeichnen sie sich, „neue Vielfalt“ ist ihr Stichwort. Das „neue“ an der „Vielfalt“ ist die Akzeptanz des fundamentalen Islams. Der über Aktive, z. B. von „JUMA, jung, muslimisch, aktiv“, in die Gesellschaft implantiert und künftig auch quasi ganz automatisch tradiert wird.

Es gibt einen Dachverband namens „Neue Deutsche Organisationen“ (NDO) und es gibt „Neue Deutsche Medienmacher“ (NDM). JUMA ist Teil dieses Dachverbands, aber auch eine Organisation namens „DeutschPlus e.V.“, die einen großen Teil der „Steuerungsgruppe“, also des Vorstands, der NDO stellt. Schon hier wird deutlich, wie sehr die verschiedenen Organisationen ineinander verzahnt sind. NDO und NDM, wo u.a. Kübra Gümüşay, eines der Mediengesichter des jungen, angeblich modernen Islams, aktiv ist, wurden gefördert von der Integrationsministerin. Sie öffnete den Protagonistinnen und Akteuren die Türen – und die Fleischtöpfe, sprich Zugang zu öffentlichen Mitteln und lukrativen Posten. Gefördert werden diese Organisationen u.a. vom Bundesamt für Familie.

Es wunderte mich, dass die Finanzierung über das Familienministerium läuft. Aber der/die BundesIntegrationsbeauftragte war früher im Familienministerium angesiedelt. Offensichtlich müssen die Töpfe des Ministeriums immer noch für die Finanzierung herhalten. Es gebe ja auch sonst keine Bedürftigen … Aber das ist ein anderes Thema. Vermutlich wurden sowohl die ehemalige Familienministerin Manuela Schwesig (SPD) als auch ihre Nachfolgerin Katharina Barley (SPD) von der Integrationsministerin beraten.

Diese Netzwerke zielen sehr viel stärker ab auf Integration als auf Islam, wobei „Integration“ allerdings primär bedeutet Akzeptanz des Islams. Akzeptanz des Islams wiederum bedeutet in letzter Konsequenz nichts anderes, als den Umbau dieser Gesellschaft zu einem Gottesstaat. Oder zumindest die Errichtung eines Gottessstaates im Staat für den muslimischen Teil der Bevölkerung.  In der Türkei können wir aktuell in Echtzeit beobachten wie eine solche Transformation einer – zugegeben alles andere als perfekten – Demokratie in einen islamischen Staat von statten geht. Vor allem, wie rasend schnell.

Eine weitere Chance bieten Medienmacher mit Migrationshintergrund. Sie könnten entscheidend dazu beitragen, ein anderes Bild des Islams zu vermitteln, meint die Schriftstellerin und Journalistin Hilal Sezgin“, ist auf der Webseite der Deutschen Islam Konferenz zu lesen.

Dort wird auch Sonja Hegasy zitiert:

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Auch Auslandsberichte, die das Leben in islamischen Ländern darstellen, prägen das Islambild in den deutschen Medien. Hier bietet sich eine besondere Chance für Islamwissenschaftler, beratend tätig zu werden, meint Sonja Hegasy vom „Zentrum Moderner Orient“ in Berlin. Sie selbst berät regelmäßig Journalisten, zuletzt eine Produktionsfirma, die im Auftrag des ZDF einen Beitrag über das marokkanische Königshaus drehte. Hegasy empfahl dem Autorenteam, auch „die politischen Veränderungen darzustellen - nicht nur die üblichen Klischees über das Leben im Harem“.

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Ja, klar, warum geköpfte Frauen in Saudi-Arabien filmen, wenn es doch so schöne Motive gibt, Frauen, die bald autofahren dürfen, z. B. Wobei ich diese Bewegungsfreiheit tatsächlich nicht unterschätzt wissen möchte.

Aber genau so soll das Bild des Islams in den Medien manipuliert werden. „Der Islam ist, wie er gelebt wird“, sagt Necla Kelek. Wenn wir in den Medien aber nur noch nette Aufnahmen und Geschichten von einigen wenigen, für dortige Verhältnisse vielleicht tatsächlich rasantem gesellschaftlichen Fortschritt präsentiert bekommen, dann ist der Islam, bzw. das Bild, das wir uns davon machen können, eben nicht mehr das, was er in Wahrheit ist.

"Neue Deutsche Medienmacher" heißt die Initiative, die sich kürzlich gegründet hat“, berichtete die Frankfurter Rundschau (FR) am 27. Januar 2009.

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60 Journalisten und Journalistinnen machen bereits mit, 150 haben Interesse signalisiert. „Es geht uns nicht um eine Quote - wir wollen ein Bewusstsein dafür schaffen, wie wichtig Vielfalt in den Medien ist“, sagt Marjan Parvand, Redakteurin bei der Tagesschau in Hamburg und Gründungsmitglied bei den Medienmachern. Zwei Dinge liegen Parvand besonders am Herzen. Erstens: Journalisten aus Zuwandererfamilien sollen raus aus der Nische und nicht bloß der „Migrant vom Dienst“ sein, der die Integrationsthemen macht. „Jeder soll für das gefördert werden, was er gut kann. Ein Journalist mit Zuwanderungsgeschichte kann auch über Steuerpolitik berichten oder Parlamentsberichterstatter sein. Kultur und Sport können wir auch“.

Zweitens, so Parvand, gehe es darum, auf Klischees, Stereotypen und blinde Flecken in der Berichterstattung über Migranten aufmerksam zu machen. „Ich kann sie nicht mehr sehen, diese Bilder der Kopftuchfrauen, die ständig gezeigt werden“.

Und ihr Netzwerk-Kollege Kemal Hür, freier Journalist in Berlin, ergänzt: „Wenn es um das Thema Muslime geht, kriegt man garantiert die Bilder von den aufgerichteten Hintern der betenden Männer zu sehen."

Hier wollen die Neuen Deutschen Medienmacher ansetzen - mit „interkultureller Kompetenz“ und als Mittler zwischen den Kulturen wollen sie sich für differenziertere, realistischere Berichterstattung einsetzen - sie wollen die ´bio-deutsche` Perspektive erweitern“.

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Auf die „interkulturelle Kompetenz“ der „Mittler zwischen den Kulturen“, die meine „bio-deutsche Perspektive“ angemessen, ohne den Islam in ein schlechtes Licht zu rücken, erweitern bei Nachrichten aus der Türkei wie diese: „"Schlag sie nicht oberhalb des Halses, nicht ins Gesicht, nicht auf die Brust, nicht ins Kreuz. Ball die Hand nicht zur Faust. Benutze keinen Knüppel länger als ein Lineal. Schlagen und Schimpfen sollen in den eigenen vier Wänden bleiben. Schmutzige Wäsche wäscht man zu Hause“, wäre ich wirklich gespannt.

Vermutlich ist das gemeint, als Aydan Özoğuz als Integrationsbeauftragte der Bundesregierung riet: „Unsere Gesellschaft wird weiter vielfältiger werden, das wird auch anstrengend, mitunter schmerzhaft sein. Unser Zusammenleben muss täglich neu ausgehandelt werden. Es liegt an uns, ob wir darin dennoch eher die Chancen sehen wollen oder die Schwierigkeiten“.

Eben alles eine Frage der Perspektive – und mit dem Islam hat das nichts zu tun!

„Neue Vielfalt“ heißt Akzeptanz des fundamentalen Islams

Unterstützt werden diese Netzwerke von wohlmeinenden Deutschen, die nicht so ganz begreifen, oder nicht begreifen wollen, was sie da unterstützen. Letztlich reicht die Liste der Unterstützenden bis zu den jüdischen Gedenkstätten, sogar bis zur israelischen Botschaft.  Außerdem werden sie von Initiativen Schwarzer Deutscher, von Kindern bi-nationaler Elternpaare, wie z.B. Gabriele Tank, Tochter der LINKEN-Bundestagsabgeordneten Azize Tank, unterstützt und getragen.  Viele verfolgen eine antirassistische Agenda, wollen Integration unterstützen und unterstützen am Ende des Tages die Pro-Scharia-Allianz und deren Bestreben, unsere Gesellschaft auf ihre Bedürfnisse zu trimmen. Wenn aber diese Gesellschaft so aufgestellt ist, dass fundamentale Musliminnen und Muslime sich in ihr heimisch fühlen, dann werden wir uns hier nicht mehr heimisch fühlen.

Das Netzwerk der Aydan Özoğuz umfasst letztlich alle Protagonistinnen, Akteuren und Organisationen der Pro-Scharia-Lobby. Egal, ob Zentralrat der Muslime in Deutschland, SCHURA, Islamisches Zentrum Hamburg, Millî Görüş, DITIB, die Frommen wie die Islamischen Hochschulgemeinschaften, Lamya Kaddor, Kübra Gümüşay, also die Kopftuch-Feministinnen, und die „Neuen Deutschen“. Und dieses Netzwerk ist gespannt durch alle gesellschaftlichen Bereiche: Politik, Medien, Wissenschaft, Bildung und Ausbildung, zivilgesellschaftliche Organisationen, Stiftungen. Eine der Fragen, die dringend öffentlich gestellt werden müsste: Welchen Einfluss hat dieses Netzwerk auf die Justiz, z. B. in Bezug auf Verfahren, in denen es um das Neutralitätsgebot des Staates geht, auch Kopftuch-Streit genannt? Jedenfalls wäre es sehr verwunderlich, wenn diese Institute mit Geld und Renommee ausgestattet würden, und dann deren Forschungsergebnisse nicht bei entsprechenden Anlässen zu Rate gezogen würden.

So gab z. B. der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) eine Studie in Auftrag. Geklärt werden mit dieser Studie sollte die Akzeptanz des Islams durch die Mehrheitsgesellschaft. Ausgeführt wurde die Studie vom „Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung“ (BIM), das an der Humboldt-Uni angesiedelt ist. Dieses Institut wurde 2014 von der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung, dem Deutschen Fußball-Bund, der Bundesagentur für Arbeit, der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration (Aydan Özoğuz)  und der HumboldtUniversität zu Berlin gegründet.  Ein Kuratorium begleitet die Arbeit des BIM. Den Vorsitz des Kuratoriums hatte die damalige Staatsministerin Aydan Özoğuz. Durchgeführt wurde die Studie von der Sozialwissenschaftlerin Naika Foroutan, Tochter einer Deutschen und eines Iraners, die Ariel Sharon  „Staatsterror“ zur „Erniedrigung der Palästinenser“ attestiert, und den früheren iranischen Staatspräsidenten Mohammad Chătami für einen Segen für den Dialog zwischen dem Iran und Deutschland, sie bezeichnete ihn als „Wortführer des Dialogs zwischen den Zivilisationen“. Chătami war zeitweilig Leiter des IZH und kehrte nach der „Revolution“  zurück in den Iran.

Zum Terrorangriff vom 11. September 2011 sagt sie: „Noch schmerzlicher mussten die USA diese Erfahrung jedoch am 11. September 2001 machen, als die Terrorakte der islamischen Fundamentalisten das Land heimsuchten. Nicht nur in der islamischen Welt wurde dabei eine direkte Verbindung zu der Erniedrigung der Palästinenser durch den Staatsterror Scharons in Israel hergestellt, auch in Europa und den USA wurde ein solcher Zusammenhang erkannt“.

Naika Foroutan mit ihrem Faible für das Schiitentum ist aktiv bei „DeutschePlus“, der Organisation, die einen guten Teil der „Steuerungsgruppe“ der NDO stellt, die wiederum vom Familienministerium und der Integrationsbeauftragten der Bundesregierung gefördert werden. Geschäftsführerin von „NDO“ ist Gabriele Tank, Tochter der LINKEN-Bundestags-Abgeordneten Azize Tank, die sich als Integrationsbeauftragte in einem Berliner Bezirk für den Bau einer Moschee eingesetzt hat. (Alles dreht sich immer um den Islam, die Akzeptanz seiner z. T. menschenverachtenden Rituale und seiner Statussymbole.) Naika  Foroutan ist mittlerweile Professorin und stellvertretende Leiterin des an der Humboldt-Uni angesiedelten BIM. Die besagte Studie, die der Zentralrat in Auftrag gab, ergab, dass die Akzeptanz derer, „die schon länger hier leben“ (Neusprech der Kanzlerin für Deutsche), relativ hoch ist und auch Lehrerinnen mit Kopftuch nicht als Problem erachtet werden.

Naika  Foroutan ist ebenfalls sehr umtriebig und u.a. im Vorstand des „Rates für Migration“ (RfM).Dort treffen wir u.a. auf den Islamwissenschaftler Bülent Uçar, der ein eifriger Verfechter ist der These, die Scharia sei mit dem Grundgesetz vereinbar.

Wir fassen also zusammen: Ausgerechnet die Freie und Hansestadt Hamburg schließt als erstes Bundesland einen Staatsvertrag mit der SCHURA und DITIB. Der Innensenator, der qua seines Amtes verantwortlich dafür ist, bzw. gegen dessen Votum dieser Vertrag nicht geschlossen worden wäre – oder er die Konsequenzen daraus gezogen hätte – ist zufällig mit der Frau verheiratet, deren beiden Brüder obskure Internetportale betreiben, auf denen dem SCHURA-Vorsitzenden ein Forum geboten wird, um für obskure Vereinigungen Werbung zu machen. Deren Brüder beste Kontakte zum IZH, und letztlich zum ZMD unterhalten. Die Frau des Innensenators ist ihrerseits wiederum Regierungsbeauftragte für Integration, die eine deutsche Kultur nicht zu erkennen vermag, deren Meinung bei den Beratungen zum Staatsvertrag mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eingeholt wurde. Die sich offiziell von der politischen Meinung ihrer Brüder distanziert, in deren Windschatten die Amigos ihrer Brüder aber Einfluss auf Landes- und Bundesebene gewinnen, und die keine Gelegenheit auslässt, für Sonderregelungen für Muslime, insbesondere Musliminnen, einzutreten. Die damit von der Mehrheitsgesellschaft separiert und nicht selten Gewaltverhältnissen ausgeliefert werden.

„Neudeutsche“ Zusammenhänge

Eine Beispiel Arbeitsweise der legalen fundamental-islamischen Netzwerke sponsored by  Aydan Özoğuz, ehemalige Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, bzw. gefördert vom Bundesministerium für Familie und Jugend, z. T. vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, dem Auswärtigen Amt, der SPD nahen Friedrich-Ebert-Stiftung, der Robert-Bosch-Stiftung, der Hertie-Stiftung und auch des Deutschen Fußballbunds (DFB), sind die „Neuen Deutschen Medienmacher“.

Nur mal zum Vergleich: Außer dem Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt keine der  genannten Stellen ArbeiterKind.de, eine Stiftung, die Jugendliche aus nicht-akademischen Elternhäuser während des Studiums fördert. Obwohl bekannt ist, dass ein begütertes Elternhaus immer noch die beste Voraussetzung für eine akademische Karriere ist. Arbeiterkind.de unterscheidet übrigens nicht zwischen „Bio“ und „Neu“deutschen …

Nichtsdestotrotz ist nichts gegen eine gezielte Förderung von jungen Menschen mit eigenem oder familiärem Migrationshintergrund einzuwenden. Das Problem in den geschilderten Fällen ist nicht die Förderung, sondern die politische Ausrichtung der genannten Geförderten – und das dieser offiziell säkulare Staat auf diese Weise der Ausbreitung des Scharia-Islams Vorschub leistet.

Das Ressort „Migration, Flüchtlinge und Integration“ war ursprünglich in das Familienministerium eingegliedert, zog dann aber mit Staatsministerin Özoğuz um in die Staatskanzlei, also ins Haus Merkel. Die ursprüngliche Zuordnung zum Familienministerium erklärt, wieso viele Özoğuz-Projekte durch selbiges gefördert werden. Staatsministerin Aydan Özoğuz protegiert, fördert, bzw. sorgt für Förderung und mischt mit, z.B. als Schirmherrin.

Schwerpunkt dieser Netzwerke ist das Thema „Integration“, bzw. die „vielfältige Moderne“. Das bedeutet im Prinzip nichts anderes als Werben um Akzeptanz des fundamentalen Islams.

Ziel ist die Einführung eines Scharia-Islams, zumindest als gleichrangiges Werte- und Normensystem für Musliminnen und Muslime. Nicht der Islam soll den Gegebenheiten der europäischen Gesellschaften angepasst werden, sondern die europäischen Gesellschaften sollen sich den islamischen Regeln anpassen. Nicht das Frühmittelalter soll in die Gegenwart geholt, sondern die Gegenwart ins Frühmittelalter katapultiert werden. Aufgabe dieser Netzwerke ist es, diese ursprünglichen, fundamentalen Werte des Islams nicht mit dem Holzhammer, sondern mit viel Geschick und Langmut in unserer Gesellschaft zu implantieren. Und zwar auf allen Ebenen: Wissenschaft, Bildung, Medien, Politik und Justiz.

Die Bloggerin Sigrid Herrmann-Marschall spricht von dem Prinzip „Love Bombing“, das durch die Moon-Sekte bekannt geworden ist. Dieses Prinzip funktioniert relativ simple: Um andere für sich zu vereinnahmen wird mit Liebe um sich geschmissen, ihnen wird geschmeichelt, bis diese in Abhängigkeit von eben dieser Zuwendung geraten.

Eine Methode, die in der Psychologie als Missbrauch gewertet wird, häufig angewandt von Männern, um Frauen von ihnen abhängig zu machen. Die Modelle „Pick Up Artists“ und „Loverboys“ funktionieren auch so: Die Frauen werden umschmeichelt, umworben, bis sie sich für die Königin in seinem kleinen Universum halten, aus dem sie der Pick Up Artist rauskickt, nachdem er bekommen hat, was er wollte, während der „Loverboy“ diese emotionale Abhängigkeit ausnutzt, um sie zu prostituieren. Sekten arbeiten generell so, aber auch politische Parteien arbeiten nach dem Prinzip „SympathisantInnen-Betreuung“, das im Grunde nichts anderes ist.

Sigrid Herrmann-Marschall stellte fest: „Etliche islamistische Organisationen setzen genau diese Vorgehensweise seit Jahren gezielt ein“ .

„Diese Vorgehensweise“ ist die Strategie der Muslimbruderschaft, jedenfalls in Europa: Im Gegensatz zum IS oder anderen radikal-islamischen Gruppierungen, die auf die Verbreitung von Angst und Schrecken mittels brutaler Gewalt setzen, versucht es die Muslimbruderschaft mit der Best-Buddy-Methode.

Auch Milli Görüş – mit 30.000 Mitgliedern und 320 Moscheen und Moscheevereinen der zweitgrößte  Moscheenverband in Deutschland nach DITIB – wird „eine Öffnung in die deutsche Gesellschaft hinein“,  „sehr offenes und kommunikatives Auftreten“ sowie „erste Schritte in Richtung Reform und Integration“ attestiert.

Von den Muslimbrüdern lernen, heißt die Öffentlichkeit täuschen lernen

So werden Kontakte geknüpft, Vertrauen wird erworben, eine vermeintliche Expertise wird in die Waagschale geworfen, die auf der anderen Seite mit finanzieller und politischer Unterstützung sowie der Übertragung wichtiger Positionen an sensiblen Stellen honoriert wird. Die Muslimbruderschaft riet ihrer Gefolgschaft im Westen zum Marsch durch die Institutionen: Das Thema „Islam“ scheinbar kompetent besetzen, so Funktionen und Reputationen bekommen, Stellen in Wissenschaft, Medien, Politik und Justiz besetzen und Parteien gründen. Um so ganz subtil – und vor allem völlig legal – den fundamentalen Islam i n den westlichen Gesellschaften zu verankern.  Dieses Rezept zeigt gute Wirkung, also wurde es von anderen übernommen. Die AKP-nahen Parteien BIG und ADD sind die Paradebeispiele dafür.

So arbeiten auch jene Netzwerke, die vor allem in der Ägide Özoğuz geschaffen wurden. Stiftungen wurden gegründet, unterstützt mit öffentlichen Mitteln, Preise werden ausgelobt, die wiederum Gelder in die Kassen von Organisationen spülen und mit denen deren Trägerinnen und Träger dann hausieren gehen können, die sie die Leiter der Skala der Expertinnen und Experten einige Sprossen höher klettern lässt.

Auffallend bei all diesen Organisationen, Instituten, Stiftungen, etc., die zum Teil prominente Unterstützung bekommen, ist, dass Integration gleichgesetzt wird mit Akzeptanz des Islams und als Gradmesser die Toleranz von verschleierten Frauen dient. Auch wenn viele der Protagonistinnen selbst keinen Hijab tragen. Auch nicht Aydan Özoğuz, die statt für das Recht auf körperliche und sexuelle Selbstbestimmung ihrer kleinen muslimischen Schwestern einzutreten lieber Eltern unterstützt, die ihre Töchter vom schulischen Schwimmunterricht befreien lassen wollten. Btw., auf dem Muslim.Markt ihrer Brüder, mit deren politischen Ansichten sie angeblich nicht übereinstimmt, finden interessierte Eltern das passende Formular zur Freistellung ihrer Töchter.

Aydan Özoğuz, die Frau mit den besten Verbindungen ins fundamental-islamische Milieu ist nun eine der höchsten Repräsentantinnen der Bundesrepublik. Als sie auf Landesebene politischen Einfluss bekam, nutzte sie diesen, um den Staatsvertrag mit der SCHURA zu protegieren. Nun dürfen wir alle gespannt sein, was ihrer Berufung in dieses hohe politische Amt in Berlin folgt – zumal die neue Regierungskoalition sich „mehr Diversity“ auf die Fahnen geschrieben hat. 

Teil I: https://frauenstandpunkt.blogspot.com/2021/11/normal-0-21-false-false-false-de-x-none.html


 

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