Grüner Hannover-Komplex?





Text: Birgit Gärtner

Fragwürdige Kooperation mit Islamisten und Israelhassern


Nein, ein Nationalist ist Belit Onay, der frisch gewählte zukünftige Oberbürgermeister Hannovers, sicher nicht. Für seine Kritik am Präsidialsystem Erdoǧans erntete er viel Kritik aus den Reihen in Deutschland lebender türkisch-stämmiger Menschen.

Außerdem unterstütze er, wie ich inzwischen weiß, Deniz Yücel.

Doppelstaatler soll er laut Wikipedia sein. Auch das ist kein Problem - im Gegenteil, es ist das Grundgerüst, das zu einer Erfolgsstory taugen könnte. Niemand kann ernsthaft von Menschen mit eigenem oder familiären Migrationshintergrund erwarten, diese Wurzeln im Ausland einfach so zu kappen. Das ist absurd. Nicht nur der konkreten Person gegenüber, sondern grundsätzlich in einer derart glaoblisierten Welt wie die, in der wir Ende des zweiten Jahrzehnts im 21. Jahrhundert leben. Dass Menschen mit eigenem oder familiärem Migrationshintergrund sich engagiert in die Gesellschaft einbringen  und auch politische Verantwortung übernehmen wollen, ist das Gebot der Stunde und äußerst begrüßenswert.

Davon, dass er selbst ein rechtgeleitetes, also tief religiöses, Leben anstrebt, ist nicht auszugehen.
Was also ist das Problem mit Belit Onay?

Vieles - viel zu viel - deutet daraufhin, dass er auch als OB als Türöffner für die reaktionären Islamverbände wirkt. Das tat er in der Vergangenheit, als Mitarbeiter der Grünen Landtagsabegeordneten Filiz Polat, jetzt Bundestagsabgeordnete, das tat er im niedersächsischen Landtagswahlkampf und das tat er danach selbst als Abgeordneter.

Belit Olay ist Fürsprecher des Staatsvertrags mit den reaktionären Verbänden, zum einen
Erdoǧans quasi in alle Welt ausgesandten ideologische Bodentruppen, kurz DITIB, zum anderen der SCHURA, dem Rat der Islamsichen Gemeinschaften, Niedersachsen, einer Melange aus aus türkischen National-Islamisten, DITIB, der „Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş“ (IGMG), bosniakischen Vereinen aus dem ideologischen Spektrum der Muslimbruderschaft (MB), Sufis, dem „Verband der Islamischen Kulturzentren“ (V.I.K.Z.), einer mehr als zweifelhaften islamischen Sekte, und bekennenden Israelhassern wie dem Delmenhorster Khomeni-Anhänger Yavuz Özoǧuz. Sie alle sind in der IGMG-dominierten SCHURA Niedersachsen in trauter Mehrsamkeit vereint.

Es ist zu vermuten, dass unter der Ägide Onay ein neuer Hannover-Komplex entsteht, ein grüner Hannover-Komplex. Dabei steht grün sowohl für die politische Partei als auch den Islam. Und zwar in einer fundamentalistischen Auslegung. Und deswegen ist er meiner Ansicht nach in einem politischen Amt nicht tragbar. Warum, das habe ich für Mena-Watch aufgeschrieben:

https://www.mena-watch.com/gruener-hannover-komplex/




Kommentare