Wie Corona mich zur Versagerin machte

 

 

Text: Birgit Gärtner

Impfung, bislang reine Privatangelegenheit, wird zum entscheidenden Faktor für die gesellschaftliche Teilhabe; plötzlich darf ich nicht mehr mitspielen – und will es auch gar nicht

 In den 1960er und 70er Jahren wurde nicht lange gefackelt: Die Impfungen wurden in der Schule verabreicht, die Kinder standen in der Schlange und eines nach dem anderen bekam den berühmten Teelöffel Zucker – wenn es gut lief – oder  – wenn es schlecht lief – den Arm aufgeritzt. In der tiefen ostwestfälischen Provinz, in der ich aufgewachsen bin, stellte das niemand in Frage. Auch nicht in meinem Fall, obwohl ich regelmäßig anschließend mit massiven gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte und mich nur mühsam erholte. Lediglich ein anaphylaktischer Schock nach der Vergabe von Penicillin in meiner frühesten Kindheit führte dazu, dass eine Allergie diagnostiziert wurde, die Impfkomplikationen wurden schlicht ignoriert.

An eine Impfung erinnere ich mich, weil ich nach der schon in der Schule zusammenbrach. Meine Mutter musste herbei geschafft werden. Das war damals nicht ganz so einfach, wie es heute klingt. Mal eben auf dem Handy anrufen oder eine SMS schicken, ging nicht Mitte der 1970er Jahre. Sie war Industrienäherin in einem für die örtlichen Gegebenheiten großen Betrieb, musste im Werk erst einmal ausfindig gemacht und ans Telefon geholt werden. Dann musste sie klären, dass sie frei bekam, um ihre Tochter aus der Schule abholen zu können. Erst dann konnte sie sich ins Auto setzen und losfahren. Hätte sie kein Auto gehabt, wäre es schier unmöglich gewesen, denn der betriebseigene Fahrdienst, ein Shuttle-Dienst für die Beschäftigten, den es damals durchaus gab, stand nicht für Privatfahrten zur Verfügung. Bevor jemand fragt: Mein Vater war Dachdecker, der turnte auf irgend ´nem Kirchendach rum (ok, so spektakulär waren die Dächer eher selten) und wäre gar nicht erreichbar gewesen.

Während der gesamten Zeit lag ich in einer Art komatösen Zustand auf einer Pritsche im Lehrerzimmer, die für solche Notfälle aufgestellt worden war. Anfangs nahm ich die Hektik um mich war, irgendwann bin ich eingeschlafen. Meine Mutter fand ihre Tochter dann mit hohem Fieber und kaum ansprechbar vor. Rückblickend würde ich sagen, es wäre sinnvoller gewesen, einen Notarzt zu rufen und dann meine Mutter zu verständigen.

Das war – soweit ich es erinnere – die letzte Impfung, die ich bekommen habe; der Zusammenhang Impfung und Zusammenbruch lag auf der Hand. Als Erwachsene habe ich beschlossen, mich diesem Gesundheitsrisiko nicht mehr auszusetzen.

Ja, durch Impfungen wurden schwere Krankheiten ausgerottet, andere gemildert. Bis heute profitiere ich von der Herdenimmunität. Weil andere es auf sich nehmen, sich dem Impfrisiko auszusetzen. Danke dafür. Das weiß ich durchaus zu schätzen. Ein Restrisiko beispielsweise durch die fehlende Tetanusimpfung bleibt für mich. 

Als mein Sohn klein war, hat er – selbstverständlich – die gängigen Impfungen bekommen. Beim ersten Mal hatte ich furchtbare Angst, weil ich nicht wusste, wie er den Eingriff wegsteckt. Er hatte aber glücklicherweise nie großartige Beschwerden nach Impfungen. Wäre das anders gewesen, hätte ich ihn nicht impfen lassen und ich wäre niemals auf die Idee gekommen, ihm das zuzumuten, um mich zu schützen. Geschweige denn, ihn nicht mehr in die KiTa oder die Schule zu schicken, oder ihm gar ein Lätzchen vor die Schnute zu binden.

Seit geraumer Zeit – schon vor der neuen Corona-Zeitrechnung – gehe ich schwanger mit der Überlegung, mich gegen Tetanus impfen zu lassen. Und gegen Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), da Zecken immer häufiger vorkommen. Aber ich habe mich schlicht noch nicht getraut.

Corona – ein Virus verbreitete sich in rasender Geschwindigkeit auf der ganzen Welt

Viele Jahre, leider auch viele Erkrankungen, später, u.a. eine, deren Folgen ich immer noch spüre und immer spüren werde, nur von Long-… sprach bislang niemand, brach im chinesischen Wuhan eine Krankheit aus, die viele Menschenleben kostete. Eine Virusinfektion hieß es, das Virus SARS-Cov-2 wurde als ursächlicher Erreger ausgemacht, die Krankheit COVID-19 getauft, kurz Corona genannt. Eine Zoonose sei das Virus, hieß es. Übergesprungen auf den Menschen von Tieren, die auf dem Wildtiermarkt in Wuhan feilgeboten würden.  

Im Fernsehen konnten wir quasi in Echtzeit miterleben, wie ein Areal mit Tausenden Menschen abgeriegelt wurde und die Menschen unter Hausarrest gestellt wurden. Sprach- und ratlos saß auch ich vor dem Fernseher. Aber Wuhan war ja weit weg. Doch dann passierte etwas, das an sich von Anfang an logisch war: Das Virus verbreitete sich in rasender Geschwindigkeit auf der ganzen Welt. Es gab Tote, zunächst in Italien, in Ägypten kamen Deutsche ums Leben, schließlich wurde Österreich zum Corona-Hotspot und von dort aus erreichte es Deutschland, auch Hamburg. Die Skisportler aus Blankenese hatten das Virus im Gepäck, das sich entsprechend auch in der Hansestadt verbreitete und auch Menschenleben kostete.

Von da an wurden wir von morgens bis abends mit den aktuellen Neuigkeiten in Sachen Corona versorgt. Tagsüber immer wieder Hinweise und Laufbänder während der regulären Sendungen, dann Sondersendungen vor den Nachrichten, ein Thema in den Nachrichten und das Extra nach den Nachrichten, gefolgt von Talkshows zum Thema Corona. Da recht zügig das gesamte Leben runter gefahren wurde, blieb den Menschen nicht viel anderes als fernzusehen oder in der WeltWeitenWeisheit zu surfen. Überall wurden wir zugeballert mit dem Thema, garniert von furchtbaren Bildern. Wir sahen Berge von Särgen, Krematorien oder Menschen auf Intensivstationen, denen überall Schläuche aus dem Körper ragten. Corona bedeutet Tod, das war recht schnell klar. Und zwar für die meisten von uns. Schnell fanden sich auch Experten, die uns das mindestens stündlich vorrechneten. Damals begann ich mein „Medizin-Studium“ bei „Professor“ Lanz und anderen.

„Entweder, du holst es dir jetzt, oder du siehst zu, dass du es möglichst lange hinaus zögerst, damit du einen Platz an der Herz-Lungenmaschine bekommst“, dachte ich damals. Dass es früher oder später so weit kommen würde, schien mir ausgemachte Sache.

Heute wissen wir, dass es in Italien zu den vielen Todesfällen kam, weil Infizierte in Kliniken und Pflegeheime eingewiesen wurden, sich das Virus dort verbreiten und auf immungeschwächte Menschen traf, die ansonsten damit vielleicht gar nicht in Berührung gekommen wären. Aber die Bilder waren allemal gut, Angst einzuflößen. Auch mir.

Der PCR-Test als einziger Indikator für die Inzidenzen, die wiederum als Indikator für das Ausmaß der Katastrophe galten, setzte sich durch.  Die Menschen in China trugen OP-Masken als Reaktion auf den SARS-Cov-2-Ausbruch. Die gab es hier nicht einmal für die Beschäftigten im Gesundheitswesen in ausreichender Menge. Aber zufällig, weil ich sie mir für Besuche bei einer Schwerkranken angeschafft hatte, besaß ich noch ein paar OP-Masken. Die trug ich, wenn ich das Haus verließ, als es noch hieß, die seien eher schädlich als nützlich. Bald bekam ich eine Stoffmaske geschenkt. 

 Selten habe ich mich über ein Stück Stoff so gefreut. Die konnte ich waschen und war halbwegs gegen das Virus gefeit, wenn ich mein trautes Heim verlassen und im Feindeland beispielsweise Lebensmittel einkaufen musste. Was eben ging, wurde auf Bringdienst umgestellt. Die Gemüsekiste kommt immer noch jede Woche.

Es wurde angenehm ruhig in der hektischen Großstadt

Den Lockdown habe ich anfangs genossen. Diese Ruhe! Kaum Autos auf der Straße, kein Flugverkehr, nirgendwo viele Menschen auf einem Fleck. Angst hin oder her, die Neugier trieb mich hinaus, schließlich bin ich nicht ohne Grund Journalistin geworden. So stand ich in der absolut menschenleeren Abflughalle des Hamburger Flughafens. 

 Die großen Kaufhäuser, sie waren geschlossen. Die Bahnhofshalle menschenleer, Busse und Bahnen außerhalb der üblichen Rush Hour menschenleer. 

 Das gefiel mir, obwohl mir damals schon klar war, dass dieser Zustand zu großen ökonomischen und sozialen Verwerfungen führen würde. Zu meiner großen Verwunderung hörte ich den Finanzminister, den früheren Hamburger Bürgermeister Olaf Scholz (SPD), bei Lanz sagen, dass das Geld im Staatssäckl „noch sehr lange“ reichen werde, um diesen Zustand aufrecht zu erhalten. Lag es an mir oder an ihm, dass mir nichts Gutes schwante?

Die ersten kritischen Stimmen wurden laut. „Querdenker“ gingen auf die Straße, lauter Spinner, Nörgler, Querulanten, die Unruhe stiften wollten und Corona leugneten. Rechte, Nazis. Allesamt.  Sie verbreiteten gefährlichen Unsinn, Verschwörungstheorien. Davon war auch ich überzeugt. Das Virus sei keine Zoonose, sondern einem Labor entsprungen, in dem an biologischen Kriegswaffen geforscht werde, behaupteten sie, stellten Sinn und Zweck des PCR-Tests in Frage, sagten, die Masken bewirkten nicht nur nichts, sondern seien schädlich. Die Corona-Toten gar nicht wirklich Corona-Tote. Die Impfungen, uiuiui, die galten ihnen quasi als Teufelswerk. Während die einen uns alle durch das Virus dahingerafft sahen, setzten die anderen die angedachte Impfung mit geplantem Massenmord gleich. Ein regelrechter Glaubenskrieg bezüglich der Impfstoffe brach aus.

Heute bin ich wohl selbst „Querdenkerin“. Wobei ich für mich in Anspruch nehme, dass mein Kopf rund ist, damit das Denken die Richtung ändern kann. Meine Gedanken können kreuz und auch quer schießen. Oder um die Ecke; ich bin dankbar für meinen scharfen, analytischen Verstand, der mich letztlich aus der Angstspirale befreite.

Die Bilder von den „Querdenker“-Demos machten mir Angst. Die Menschen standen dicht beieinander und trugen absichtlich keine Maske. Wussten diese „Covidioten“, wie sie alsbald genannt wurden, denn nicht, dass sie damit nicht nur ihr Leben aufs Spiel setzten, sondern auch das anderer? Meins beispielsweise, falls wir uns im Bus oder der Bahn zufällig begegnen würden. Infizierte waren lebende Landminen, davon war ich überzeugt; ich starrte furchtsam im Bus auf die anderen Fahrgäste wie einst die Hoppenstedts auf das Atomkraftwerk unter dem Weihnachtsbaum. Ließ sich jemand neben mir nieder, trommelte mein Blutdruck den Helenenmarsch. Was habe ich jene verflucht, die es nicht fertig brachten, sich ein überschaubares Stück Stoff über Mund UND Nase zu schieben.

Die Impfung wurde als Allheilmittel angepriesen

Es dauerte nicht sehr lange und die Entwicklung von Impfstoffen kam ins Gespräch. Das fand ich sehr naheliegend, schließlich haben Impfstoffe bekanntermaßen Krankheiten sogar ausgerottet. Derweil gab es Stoffmasken zu kaufen, ich konnte nun sogar wechseln. Inzwischen war das Tragen von „Mund-Nasenschutz“ (MNS) in der Öffentlichkeit Pflicht. 

Die These, diese seien eher schädlich als nützlich, war passé, dieselben Experten, die noch vor Wochen davon abgeraten hatten, forderten nun dringlich dazu auf. Überhaupt fiel mir auf, dass Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler einander widersprachen – häufig aber auch sich selber. Ok, Wissenschaft ist kein statisches Gebilde, Hypothesen werden aufgestellt und auch wieder verworfen. Einerseits fand ich es spannend, das quasi nun in Echtzeit erleben zu können, andererseits überforderten mich als völlig Fachfremde diese Debatten auch. Das ging offenbar auch der Kanzlerin so, sie wählte einige wenige aus, an deren Lippen sie fürderhin hing und die letztlich das Geschehen steuerten – und bis heute steuern. Die einen von der Kanzlerin, die anderen selbst ernannt. Allen Erkenntnissen aus anderthalb Jahren Pandemie zum Trotz.

Kinder, so hieß es, seien ganz gefährliche Pandemietreiber. Wenn sie nicht alle zuhause blieben, würden sie reihenweise die eigenen Großeltern umbringen. Also wurden KiTas und Schulen geschlossen. Kleine Virenschleudern, kennen wir ja. Ich selbst entwickelte eine regelrechte Phobie gegen Kinder, machte einen großen Bogen um sie, falls ich ihnen auf dem Weg in den Supermarkt begegnete. Irgendwann ging eine fünf-köpfige Familie vor mir und kehrte bei REWE ein. „Muss das sein?“, dachte ich wütend. „Müssen die jetzt wirklich alle fünf einkaufen? Kann nicht eine erwachsene Person mit den Kids zuhause bleiben und mich vor deren Anwesenheit verschonen?“ Da war es wieder, das Hoppenstedtsche Atomkraftwerk nebst innerem Helenenmarsch …

Nach dem Schock im Frühjahr kam ein für mich relativ entspannter Sommer. Als Online-Redakteurin eines Inklusionsprojekts inspizierte ich Hamburg, die Lüneburger Heide und das Lauenburgische ausgiebig auf Barrierefreiheit. Die Stoffmaske, die ich nicht selten mehr als 12 Stunden mit kurzen Unterbrechungen am Stück tragen musste, nahm ich in Kauf, auch wenn sie mich maßlos nervte. Die Inzidenzen sanken, das Leben war schön.

Am 1. November 2020 hatte ich meinen letzten Arbeitstag, am 2. November 2020 mussten alle Lokale und kulturelle Einrichtungen schließen.

Die Gastronomen, mit denen ich in den Wochen zuvor zu tun hatte, hatten das doppelte P in den Augen, weil sie nicht wussten, wie es weitergehen sollte. Gerade Gastronomie und Kulturbranche hatten viel Energie und auch Geld in Hygienekonzepte investiert, diese bewährten sich bis zum 1. November, am 2. taugten sie nichts mehr. Einer der Gastwirte bewies Galgenhumor, entwickelte einen eigenen Schnaps und startete eine PR-Kampagne unter dem Motto: „2020 ein Jahr zum Schöntrinken“.

Zweifel kamen bei mir auf

Zeitgleich wurde das Thema Impfung akuter, die ersten Impfstoffe standen kurz vor der Zulassung, genauer gesagt, vor der Notzulassung in den USA und einer bedingten Zulassung in Europa aufgrund der Corona-Lage. Da ich nun nicht mehr ständig unterwegs, sondern wie viele andere auch mehr oder weniger zum zuhause bleiben verdammt war, setzte ich mein „Medizin-Studium“ bei „Professor“ Lanz fort. Der lud drei Mal die Woche Gastprofessoren und Expertinnen in seine Vorlesung – und ich muss sagen, ich lernte viel. U.a., dass meine Long-…-Beschwerden einen medizinischen Namen haben. Auch, dass Langzeitfolgen nach Infektionserkrankungen keine Seltenheit sind. Lungenentzündungen beispielsweise können 10 Jahre nach der akuten Erkrankung noch tödlich sein.

Mir fiel auf, dass im Zusammenhang mit den Impfstoffen immer die Rede davon war, dass niemand wisse, wie – und ob überhaupt – diese wirkten. Zunächst dachte ich, ich hätte mich verhört, bis ich auch BioNtech-Chef Uğur Şahin das in einem ZDF-Interview sagen hörte. Der musste es ja schließlich wissen. Also begann ich, mich näher mit den Impfstoffen zu beschäftigen. Der Satz, „wir wissen nicht, ob, wenn ja, wie und wie lange das Vakzin wirkt“, wurde recht schnell in die der-Impfstoff-ist-die Rettung-in-der-Corona-Pandemie-Saga eingepflegt.

Es dauerte Wochen, bis ich halbwegs begriffen hatte, was genau mit diesen Impfstoffen nicht stimmt. Dazu hab ich mich belesen, mit Ärzten gesprochen, meine Kollegin Juliane Beer und ich haben Informationen beim RKI und beim Bundesgesundheitsministerium eingeholt, wochenlang diskutierte ich mit der Pressestelle des RKI rum, bis ich wusste, was ich wissen wollte, ich hab mir Videos angesehen – auch „Westfernsehen“ – und mein „Studium“ bei Professor Lanz fortgesetzt. Irgendwann wurde mir klar: Niemand weiß, wie die Vakzine wirken, welche Schäden sie möglicherweise anrichten. Nicht diejenigen, die deren Vergabe propagieren, noch diejenigen, die davor warnen. Allerdings sind die Warnungen berechtigt, denn solange die Folgen nicht abgeschätzt werden können, ist es der helle Wahnsinn, die Vakzine Millionenfach zu verimpfen. Ein „Menschheitsexperiment“ nennt der Virologe Alexander Kekulé das. Ich lernte, was Medikamentensicherheit bedeutet, warum sie so wichtig ist und dass sie nun so mir nichts dir nichts über Bord geworfen wurde. Ich lernte, das genau das die Impfstoffe unberechenbar und die Risiken unabsehbar macht. Mir war völlig klar, unabhängig davon, dass ich mich sowieso nicht impfen lassen konnte, denn Menschen mit bekannten schweren Impfkomplikationen wird abgeraten: Ich werde an diesem Experiment nicht teilhaftig werden!

Corona-Verschwörungstheorien-Bullshit-Bingo

Je tiefer ich in das Thema einstieg, desto größer war zunächst meine Verwirrung, dann die Erkenntnis, dass so einiges faul ist an der Corona-Saga. Die „Verschwörungstheorien“ fielen eine nach der anderen; das reinste Corona-Verschwörungstheorien-Bullshit-Bingo. Dass das Virus besagtem Labor in Wuhan entsprungen ist, hält die WHO mittlerweile für genauso wahrscheinlich wie die Zoonosen-Theorie. Dass der PCR-Test für die Diagnose nur als Hilfsmittel taugt, sagt ebenfalls die WHO unterdessen, die eine Differenzialdiagnose fordert. Dass die Masken gesundheitliche Risiken bergen, insbesondere die mittlerweile obligatorischen medizinischen Masken, dazu gibt es Studien. Die Überlastung der Intensivstationen gab es nie, jedenfalls nicht wegen der COVID-19-Patientinnen und Patienten. Das hat der Bundesrechnungshof eindeutig festgestellt. Kinder sind keine Pandemietreiber, auch das wurde mehrfach wissenschaftlich bestätigt – und durch das real existierende Leben. Dass die Impfung lebensbedrohlich sein kann, auch das hat das wahre Leben bestätigt. Leider. In seinem aktuellen Sicherheitsbericht listet das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) mehr als 1.000 Tote in zeitlicher Nähe nach der Impfung. 

 

Auch die Corona-Toten waren nicht unbedingt wirklich an Corona, sprich COVId-19, verstorben. Das gab die Pressestelle des RKI auf meine Nachfrage unumwunden zu. Demnach werden auch Verunfallte als „COVID-19-Todesfall“ gezählt, sofern sie mittels PCR-Test positiv auf SARS-Cov-2 getestet wurden. Ebenso Mordopfer. Das hat mich glaube ich am meisten geschockt, dass sie tricksen und täuschen, selbst Tote instrumentalisieren, um die Saga des Killervirus Corona aufrecht zu erhalten, und das auf Nachfrage bestätigen, als sei es das Selbstverständlichste der Welt. 

Plötzlich war ich eine Versagerin 

Über die Frage, impfen oder nicht, muss ich mir nicht den Kopf zerbrechen, denn wie gesagt, Menschen mit bekannten schweren Impfkomplikationen wird von der Impfung abgeraten. „Impfversagerin“ heißt das auf neudeutsch. „Versagerin“, so hat mich seit meiner Schulzeit niemand mehr genannt. Nun bin ich „Versagerin“, weil ich meine patriotische Pflicht zur Bekämpfung der Pandemie nicht erfüllen kann. Den Begriff gibt es für jene, bei denen Impfstoffe nicht wirken, oder die sie nicht vertragen, wohl schon länger. Aber obwohl ich seit mehr als 60 Jahren zu diesem erlauchten Kreis gehöre, habe ich ihn noch nie gehört.

Eine fb-Freundin wies ich darauf hin, dass versagen auch bedeutet, sich etwas versagen. Etwas nicht gönnen. Oder aber auch bewusst etwas verweigern. So ist es: Ich versage dem immer autoritärer auftretenden Gesundheitsregime den Gehorsam!

Als der Erste Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg, Peter Tschentscher (SPD), nächtliche Ausgangssperre verhängte, regte sich Widerstand in mir. Ausgangssperre, das kannte ich bis dato nur aus Kurdistan zu Hochzeiten der türkischen Militärintervention. Schließlich stellte die Hochbahn den Nachtbetrieb ein. Plötzlich lebte ich in einer Weltstadt, in der um 21h der Bürgersteig hoch geklappt wurde. Jugendliche wurden mit Polizeiauto durch einen Park gejagt. In mir stieg die Wurt hoch.

Die drei G´s regieren die Welt

Nach und nach gab es einige Lockerungen – aber nicht für mich. Die drei großen G wurden erfunden: Geimpfte, Genesene und Getestete. Gesunde waren somit abgeschafft. Überall wurden Checkpoints errichtet, sogenannte Testzentren, in denen Menschen, die (noch) keinen Möglichkeit zur Impfung hatten, sich nicht impfen lassen können oder wollen, eine Daseinsberechtigung in Form einer Bescheinigung über einen negativen Corona-Antigen-Test erwerben können. 

Diesem Kontroll-Terror widersetze ich mich. Selbstverständlich wäre ich bereit, mich für einen Besuch bei alten und/oder kranken Menschen auf Viren testen zu lassen. Auch Masken zu tragen. Das habe ich vor Corona getan und würde es wieder tun. Aber nicht um ins Café, Kino oder zum Friseur zu gehen.

Die Konsequenz ist, dass ich seither von weiten Teilen des kulturellen Lebens ausgeschlossen bin. Kein Kaffee mal eben zwischendurch, kein Mittagstisch im Döner-Imbiss, im Einkaufszentrum kann ich stundelang lustwandeln – rein theoretisch jedenfalls – nur sitzen und ein Eis essen, das darf ich nicht. Mehr als ein halbes Jahr war die ehemalige Gastro- und Kulturbetriebs-Testerin von Gastro und Kultur ausgeschlossen. Den ersten Kaffee – outdoor – versteht sich, bekam ich schließlich in Schleswig-Holstein. Dort wurde die Außengastronomie ohne Test geöffnet. Das war für mich wie Ostern, Pfingsten und Weihnachten zusammen. Eine popelige Tasse Kaffee im Außenbereich einer Bäckereikette.  

Dabei machte ich die Bekanntschaft von Luca. Luca ist seither meine beste Freundin und begleitet mich überall hin. Inzwischen war ich sogar indoor essen, allerdings ohne Luca. Ebenfalls in Schleswig-Holstein, dort wurde die Testpflicht für die Gastronomie kürzlich ausgesetzt. Aber – und damit sind wir beim nächsten Problem: Die Entscheidung, ob ein Test verlangt wird oder nicht, wird den Gastwirten überlassen. Nicht der Staat schafft Rahmenbedingungen, an die sich alle halten müssen, sondern hoheitliche Aufgaben und Befugnisse werden privatisiert. Unternehmerische Freiheit, werden viele jetzt denken. Ja, dann ist es auch unternehmerische Freiheit, Eltern mit Kindern nicht einzulassen, oder keine Frauen – was bei orientalischen Teehäusern und Moscheen nicht nur akzeptiert, sondern sogar staatlich alimentiert wird – oder keine Menschen mit weißer Hautfarbe. Da wäre ich doch sehr gespannt auf die Reaktion der „Wir impfen Euch alle!“-Fraktion ...

Die rote Linie wurde bei mir überschritten

Mit dem Druck, der seitens der Politik aufgebaut wird, nun auch Kinder zu impfen, wurde bei mir eine rote Linie überschritten. Bislang habe ich mich aus der Impfdebatte weitestgehend raus gehalten, auch um nicht meinerseits Ängste zu schüren.  Aber ich habe das Gefühl: Bis hier hin und nicht weiter!

Es hieß, die Impfstoffe riefen Reaktionen ähnlich grippaler Infekte hervor. Das sei normal und ein gutes Zeichen dafür, dass das Immunsystem reagiere. Im Rahmen meines „Studiums“ habe ich gelernt, dass grippale Infekte für schwerkranke und sehr alte Menschen das Ende bedeuten kann. Als beschlossen wurde, zunächst alte Menschen zu impfen, zählte ich eins und eins zusammen und mir war klar, dass viele von ihnen die Impfung nicht überleben werden. Es hat sich offenbar niemand die Mühe gemacht, das zu kontrollieren, aber bereits Anfang Mai 2021 musste das Bundesgesundheitsministerium knapp 2.700 geimpfte offizielle COVID-19-Todesfälle einräumen, knapp 700 davon vollständig geimpft.

Zunächst gab es zu wenig Impfstoff, die Nachfrage war größer als das Angebot, mittlerweile ist die Nachfrage erheblich gesunken. Die Bundesregierung spricht von „Impfmüdigkeit“ und ist sehr besorgt darüber. Um der Impfwilligkeit auf die Sprünge zu helfen, wurden mobile Impfstationen eingerichtet. Wie Wegelager lauern Impfteams vor Wohnblöcken, Diskotheken, Einkaufszentren, Shishabars, etc. um „die Ungeimpften“ abzugreifen und ihnen die Spritze in  den Oberarm zu jagen.

Auch das scheint der Müdigkeit nicht so wirklich Abhilfe zu schaffen, jedenfalls werden die Zügel angezogen. Immer mehr Möglichkeiten werden nur Geimpften eröffnet, bzw. es wird in Aussicht gestellt, das in Kürze zu tun. Am 2. August 2021 interviewte der NDR einen niedersächsischen Arzt, der seine Praxis nur noch Geimpften zugänglich macht. Er sagte, er habe so zwei seiner Patientinnen „überreden „ können, sich impfen zu lassen. Es ist aber nicht die Aufgabe eines Arztes, seine Patientinnen zu irgendwas zu überreden.

Sicher werden andere bald diesem Beispiel folgen. Es gibt doch genug Ärzte, werden viele jetzt denken. Nein! Eben nicht. Auf dem Land sind Arztpraxen sowieso Mangelware. Versuchen Sie mal in der Großstadt, beispielsweise wegen eines Umzugs, in einer Praxis vor Ort unterzukommen. Viel Spaß dabei. Das mag für Fachärzte nicht so ein Problem sein, da lange Anfahrtszeiten in aller Regel zwar lästig, aber machbar sind. Bei akuten Erkrankungen muss eine Praxis aber schnell und unkompliziert erreichbar sein.

Die Spaltung der Gesellschaft wird voran getrieben

Diese Gesellschaft wird zunehmend in „Geimpfte“ und „die Ungeimpften“ – Gut und Böse – gespalten. Die Rollen „Gut“ und „Böse“ sind dabei klar verteilt. Für die „Bösen“ zieht sich die Schlinge zunehmend zu, gesellschaftliche Teilhabe – Mobilität, Bildung, Zugang zum Arbeitsmarkt, medizinische Versorgung, … – wird zum Luxusgut, nicht mehr (nur) durch money, money, money bestimmt, sondern (vor allem) durch „der Pieks“. Goutiert wird das gesellschaftliche Wohlverhalten mit Zutritt zu Konzerten, Veranstaltungen, Cafés, Restaurants, Kinos, neuerdings auch Arztpraxen, Reisemöglichkeiten, etc.

Immer mehr Firmen werden Impfpflicht für ihre Beschäftigten erlassen, in der Folge werden nicht geimpfte Empfängerinnen und Empfänger staatlicher Transferleistungen ihren Anspruch auf Unterstützung verlieren, weil sie die Mitwirkungspflicht verletzen, da sie nicht vermittelbar sind. Die nordrhein-westfälische Landesregierung hat verfügt, dass Beschäftigte, die fünf Tage nicht in der Firma waren, einen Antigen-Test aus einem zugelassenen Testzentrum oder einen PCR-Test vor Arbeitsbeginn vorweisen müssen. Das bedeutet beispielsweise für Aushilfen, die sagen wir wöchentlich zum Einsatz kommen, dass sie bei jedem Einsatz einen solchen Nachweis erbringen müssen. Bei Feiertagen mit einem sogenannten Brückentag kann es schnell die gesamte Firma treffen.  

Am 3. August 2021 berichtete N-TV:

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Insbesondere für Ungeimpfte könnten abhängig von der Impfquote, der Inzidenz nach Altersgruppen und der Rate schwerer Klinikfälle nach Altersgruppen ab bestimmten Grenzwerten erneut weitergehende Einschränkungen notwendig werden, heißt es in dem Bericht. Dazu zählten insbesondere Kontaktbeschränkungen sowie die Begrenzung der Teilnahme oder der Ausschluss von der Teilnahme nicht geimpfter Personen an Veranstaltungen und in der Gastronomie ("2G statt 3G"). 

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Sie gehen also in nächster Zukunft zu offenem Terror über. "Die Ungeimpften" werden im wahrsten Sinne des wortes zu den Unberührbaren, der untersten Kaste der Gesellschaft im Jahr 2 nach Ausbruch des Corona-Virus (2nAC-V). Der Begriff Corona-Apartheid trifft es nicht ganz, es ist ein Kastenwesen, das unter dem Deckmantel Gesundheit errichtet wird. Die Kaste der Geimpften möchte mit uns nicht mehr in Kontakt kommen. 

Es ist zu befürchten, dass immer mehr Ärztinnen und Ärzte ihre Praxen nur „Geimpften“ zugänglich machen, Privatkliniken diesem Beispiel folgen, der öffentliche Personennah- und fernverkehr nachziehen wird, und Schulen, Unis, Behörden, etc. in naher Zukunft nur den „Guten“ Zutritt gewähren werden.

In einigen Bereichen werden möglicherweise zunächst auch Genesene und Getestete eingelassen. Die Tests werden kostenpflichtig, da kommt dann money, money, money wieder ins Spiel: Studieren, arbeiten, ins Kino gehen, reisen, … kann nur noch, wer entweder geimpft ist, oder aber sich den Test bei jedem Verlassen der Wohnung leisten kann.

Im Gespräch ist auch, bei Open-Air-Veranstaltungen beispielsweise gesonderte Areale für „die Ungeimpften“ einzurichten. Genau genommen wird angeregt, gesonderte Areale für „Geimpfte“ abzuschirmen, doch letztlich geht es um die Ausgrenzung derer ohne „der Pieks“. Für „die Ungeimpften“ werden dann spezielle Zugänge geschaffen, die – und nur die – sie benutzen dürfen. Woher kommt mir das bloß bekannt vor?

Das alles ist nicht das Drehbuch zu einem schlechten Science-Fiction-Film, sondern teilweise schon Realität, in weiten Teilen für die nahe Zukunft angekündigt oder schlicht die logische Konsequenz aus den Ankündigungen. Um das zu wissen, brauchen wir nicht Reichsbürger-TV schauen, sondern es reicht, Nachrichten in öffentlich-rechtlichen Sendern zu verfolgen und die gängigen Tageszeitungen zu lesen. Politikerinnen und Politiker überbieten sich aktuell gegenseitig mit Vorschlägen, für „die Ungeimpften“ das Leben so unangenehm wie möglich zu machen. Das ist das erklärte Ziel.

„Gesund“ wird abgeschafft, Gesunde – sofern nicht geimpft – werden zunehmend wie Aussätzige behandelt. Zum ersten Mal in der Menschheitsgeschichte werden Gesunde pauschal stigmatisiert und diskriminiert. Das kennen wir von tribalen Communities, in denen Mädchen und Frauen aus der Dorfgemeinschaft ausgeschlossen werden, während sie menstruieren. Oder durch die Debatte um in der Öffentlichkeit stillende Mütter.

Bislang mussten Menschen nachweisen, dass sie nicht gesund sind, um von Erwerbsarbeit befreit zu werden, wenn sie eine Reise nicht antreten oder nicht vor Gericht erscheinen können. Jetzt müssen Gesunde allerorten nachweisen, dass sie gesund sind. Das ist ein Paradigmenwechsel. Ein gefährlicher Paradigmenwechsel, der die Errichtung eines autoritären Gesundheitsregimes zur Folge hat. Außer in meinen eigenen vier Wänden brauche ich überall eine Daseinsberechtigung in Form eines Impfnachweises oder des Nachweises eines Antigen-Tests in einem zugelassenen Testzentrum. Doch der Staat nimmt sich das Recht heraus, massiv in meine Privatsphäre einzugreifen und mir vorzuschreiben, wie viele Personen ich zu mir einladen darf. Aktuell werden Menschen an den Grenzen aus ihren Privat-PKWs gezerrt, um zu überprüfen, ob sie die erwähnte Daseinsberechtigung mit sich führen.

Einfach mal zu Ende denken

Doch allen, die die neue Corona-Apartheit, oder besser, das Corona-Kastenwesen, bejubeln, sollte klar sein: Zuerst sind es „die Ungeimpften“, die ausgeschlossen werden, dann die ohne die dritte Impfung, dann diejenigen, die sich trotz Impfung infizierten, dann die Dünnen, die Dicken, die Raucherinnen, die Raser, die Alkoholikerinnen, die Bewegungsmuffel, die Fast-Food-Junkies, die mit Brille, die ohne, …, die, mit den Sprossen auf der Nase.

In einer Gesellschaft, in der Gesunde ausgegrenzt werden, kann es jede und jeden treffen! Ausnahmslos alle!

Die dann noch übrig bleiben, werden fein säuberlich durch Plexiglas oder Cola-Kisten getrennt, voneinander isoliert, damit sie ja nichts mehr miteinander zu tun haben, geschweige denn auf die Idee kommen, sich aufzulehnen gegen dieses barbarische Corona-Apartheidssystem. Bei dieser staatlich verordneten Einsamkeit wird Verzweiflung aufkommen. Dieser Verzweiflung wird Wut entspringen, diese Wut wird sehr geschickt gelenkt auf „die Ungeimpften“, die ohne die dritte Impfung, diejenigen, die sich trotz Impfung infizierten, die Dünnen, die Dicken, die Raucherinnen, die Raser, die Alkoholikerinnen, die Bewegungsmuffel, die Fast-Food-Junkies, die mit Brille, die ohne, …, die, mit den Sprossen auf der Nase – statt auf die politisch Verantwortlichen.

Welcome to autumn 2021!

 



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